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Marc Drießen: „Das Immobilien-Mantra Lage, Lage, Lage ist ausbaufähig“

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Hanseatisch aus Prinzip

So sieht Drießen an anderen Stellen Fallstricke. Etwa bei Finanzierungen über Schweizer Franken: „Wie will man da das Anlegerrisiko kalkulieren? Für uns ein absolutes No-go.“ Gleiches gelte für unterdimensionierte Instandhaltungskosten oder zu hohe Erwartungen bei der Anschlussvermietung: „Wir kaufen lieber ein Objekt zum 17,5-Fachen der Jahresmiete, die zwei Euro unter dem Marktdurchschnitt vermietet ist, als eine zum 15,5-Fachen, die 2 Euro über Durchschnitt liegt.“

Der gebürtige Düsseldorfer versteht sein Haus in der Tradition Hamburger Kaufleute: „Da sind wir stockkonservativ. Gemauschel gibt’s nicht.“ Ganz hanseatisch sind Schiffsbeteiligungen das zweite Standbein von Hesse Newman – wenngleich das Haus seit Mitte 2010 keinen solchen Fonds mehr aufgelegt hat.

Drießen: „Das liegt am Marktzyklus. In der Branche bieten sich derzeit gute Einkaufsmöglichkeiten, Schiffsfonds platzieren sich aber jetzt nur sehr schwierig. Wir haben aber die Immobilien- und Schiffssparte in unserem Haus bei der Manpower gleich gewichtet und können jederzeit wieder loslegen.“

Bei ihrem im Herbst 2009 emittierten Shipping-Opportunity-Zweitmarktfonds hatte sein Team erstmals kräftig an der Weichkosten-Schraube gedreht – nach unten. Damit steht Hesse Newman im Markt noch ziemlich allein da.

„Wir glauben, dass man über erfolgsabhängige Konzepte die Gebührenstruktur kundenfreundlicher machen kann, als dies beim traditionellen geschlossenen Fonds läuft“, kommentiert Drießen. Er räumt ein, dass einige Hürden im Vertrieb zu überwinden waren: „Dennoch haben wir das Modell fortgeführt. Ganz generell muss unsere Branche ihr Geschäftsmodell qualitativ erheblich weiterentwickeln.“ In den vergangenen 30 Jahren sei da vergleichsweise wenig passiert.

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