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Aktualisiert am 16.05.2018 - 16:59 UhrLesedauer: 7 Minuten
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Mark Mobius beantwortet Blog-Anfragen „Vom Reisen werde ich niemals müde“

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Frage: Was ist die schwierigste Situation, in der Sie sich auf Reisen wiedergefunden haben? (aus Zypern, über LinkedIn)

Mobius: Seit bald einem halben Jahrhundert bin ich in den Schwellenländern unterwegs. In die wahrscheinlich vertrackteste Lage, in die ich je gekommen bin, geriet ich auf einem Trip nach Sibirien. Wir besuchten dort Unternehmen und blieben in einem Schneesturm stecken. Wir konnten nicht abheben. Wir waren auf dem Weg von irgendwo in der Mitte Sibiriens nach Moskau. Und wir steckten da in dieser Stadt fest und hatten in Moskau bereits feste Termine arrangiert. Ein bisschen kalt war es auch… Ich könnte Ihnen viele Beispiele nennen, aber das war sicherlich eine der unangenehmsten Situationen, weil die russischen Winter in Sibirien, wie Sie wissen, sehr extrem sein können.

Ich erinnere mich auch an einen anderen Fall auf einer Russlandreise: Bei der Landung zerbarst die Windschutzscheibe des Flugzeugs. Sie ist natürlich nicht komplett weggebrochen, aber sie zersplitterte. So wie heute Windschutzscheiben zersplittern können, ohne dabei ihre Festigkeit zu verlieren. Das war zunächst ziemlich beängstigend, aber wir haben die Scheibe mit Heftpflaster fixiert und dann war alles in Ordnung. Ansonsten kann ich aber nichts Schlechtes über Russland sagen, weil sich einige der wundervollsten Erlebnisse, die ich je hatte, in Russland ereigneten, in Städten wie Sankt Petersburg und Moskau.

Frage: Was war Ihr unvergesslichster oder einzigartigster Einblick, den Sie durch Ihre Reisen erhalten haben? (Waldemar in Washington, D.C.)

Mobius: Die wichtigsten Erkenntnisse gewinnt man, indem man mit Menschen spricht und beobachtet, wie sie ihrem Geschäft nachgehen. Das gilt auch für das Investieren: Wir konzentrieren uns stark auf die Menschen hinter dem Unternehmen, was sie tun und wie sie arbeiten.

Eine tolle Erkenntnis gewann ich in Vietnam. Wir hatten in Erwägung gezogen, in einen Hersteller von PVC-Rohren zu investieren. Wir besuchten die Fabrik zusammen mit dem Geschäftsführer und dem Teilinhaber des Unternehmens. Es hat mich wirklich beeindruckt, wie er mit den Arbeitern gesprochen hat und dass sie ihn wirklich gern hatten. Sie hatten eine Art Kameradschaft entwickelt. Das beeindruckte mich, und ich erkannte, dass dieses Unternehmen eine ausgezeichnete Anlage sein würde, weil ganz deutlich wurde, dass die Arbeiter zufrieden waren. Eine sehr gute Beziehung der Mitarbeiter zum Eigentümer und zum Geschäftsführer ist meiner Ansicht nach ein Erfolgsrezept.

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