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Aktualisiert am 02.01.2013 - 16:23 UhrLesedauer: 4 Minuten

Mark Mobius: „Osteuropa ist das neue Wirtschaftswunder“

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Frage: Wie gehen Sie mit Währungsproblemen in Ihrem Portfolio um?

Mobius: Wir bedienen uns einer Technik, die wir als "natural hedge" bezeichnen. Dazu evaluieren wir Währungen anhand der Kaufkraftparität aus langfristiger Perspektive und führen anschließend auf Basis dieser Analyse eine Überprüfung einzelner Unternehmen durch. Wir verwenden daher keine derivativen Finanzinstrumente oder Absicherungen. Die Währungen werden von uns sorgfältig analysiert und wir beschäftigen einen Ökonomen, der gemeinsam mit den Länderanalysten Währungsprognosen erstellt. Diese Prognosen fließen direkt in die Analysen jedes Modells der einzelnen Analysten ein.

In unseren Gesprächen mit den Managementteams geht es häufig um Fragen rund um Hedging und Währungsrisiken. Es scheint, als wären die Unternehmen sehr häufig auf natürlichem Wege abgesichert, indem ihren Verkäufen in Fremdwährungen Käufe oder Kredite in derselben Währung gegenüberstehen.

Wir investieren nicht in Unternehmen, die auf Währungen spekulieren. Schließlich mussten wir bereits feststellen, dass Gesellschaften bisweilen durch spekulative Kurssicherungsgeschäfte in finanzielle Probleme geraten.

Frage: Wo tun sich Ihrer Meinung nach bei den Investoren die größten Wissenslücken bezüglich der europäischen Schwellenländer auf?

Mobius: Viele ausländische Investoren sind sich des Entwicklungsstandes der Kapitalmärkte in europäischen Schwellenländern nicht bewusst. Manche Investoren halten sie für unfreundlich und intransparent. Tatsächlich aber sind sie gut etabliert und verfügen über einen angemessenen rechtlichen Rahmen.

Die Unternehmen legen ihre Bilanzen nach International Financial Reporting Standards. Die Corporate Governance ist gut geregelt. Die Unternehmen und ihre Mehrheitseigentümer wissen, dass sie, um Investoren für bestehende und neue Geschäftsbereiche zu gewinnen, auch die Minderheitsaktionäre mit Respekt behandeln müssen.

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