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Marktausblick 2017 Barclays warnt vor „Schwarzen Schwänen“ bei Rohstoffen

Barclays warnt vor „Schwarzen Schwänen“ bei Rohstoffen
Foto: pixabay.com

„Die neue Politik des Populismus und protektionistische Handelspolitiken bergen das Potenzial, weltweit Angebot und Nachfrage für verschiedene Rohstoffe zu stören“, erklärten Analysten um Michael Cohen und Dane Davis vergangene Woche in einem Bericht. Aufgrund einer „hohen Wahrscheinlichkeit“ für Marktstörungen sind die Risiken ihrer Einschätzung nach im Jahr 2017 aufwärts gerichtet.

Im vergangenen Jahr wiesen Rohstoffe ihren ersten Jahresgewinn seit 2010 auf. Hintergrund war die Erholung an den Energiemärkten und die Reaktion der Anleger auf unerwartete politische Ereignisse wie den Wahlsieg von Donald Trump in den USA und das Votum der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union. Barclays vertritt die Meinung, dass die Märkte auch in diesem Jahr auf irgendeine Weise überrascht werden dürften. Die Analyse der Bank hebt den wichtigsten Punkt hervor: die Politik wird wahrscheinlich einen ebenso große Rolle spielen wie die Wirtschaft.

„Schwarze-Schwan-Ereignisse nehmen verschiedenste Formen an, und die Märkte können jahrelang brauchen oder nur einen Moment, um sie einzupreisen“, schreiben die Analysten mit Blick auf extreme Vorkommnisse oder Vorgänge, die als unwahrscheinlich gelten und daher von Marktteilnehmern nicht berücksichtigt werden. „China, Russland, der Nahe Osten und die Türkei werden den Rohstoffkomplex 2017 wahrscheinlich überraschen.“

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Die Bank nennt mehr als ein Dutzend Schwarze-Schwan-Szenarien und teilt diese auf in Gefahren für das Angebot - wie ein Förderausfall in Venezuela nach einer Staatspleite - und für die Nachfrage - wie eine unerwartete Konjunkturabkühlung in China. Barclays verwies auch auf so genannte Transit-Bedrohungen, also Risiken für wichtige Versorgungswege im Rohstoffhandel wie im Südchinesischen Meer.

Die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran stehen ganz oben auf der Liste von Barclays. Hier befürchtet die Bank, dass die Rhetorik zwischen den beiden Ländern womöglich eskaliert - zumal Trump den Wunsch geäußert hatte, das jüngste Atomabkommen aufzukündigen. Die 2015 erzielte Vereinbarung, die vom Iran, den USA und fünf weiteren Mächten unterschrieben wurde, führte zu einer Aufhebung wichtiger Wirtschaftssanktionen. 

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