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Marktausblick Energieaktien Rohstoff-Experte: „Chancen im Ölsektor wachsen“

Die Grafik zeigt, an wie vielen Stellen Ölsucher gerade bohren. Sie ist damit ein guter Indikator für das zukünftige Ölangebot. Zumal die Förderung auf aktiven Feldern weltweit stets nachlässt, Nachschub ist immer nötig
Die Grafik zeigt, an wie vielen Stellen Ölsucher gerade bohren. Sie ist damit ein guter Indikator für das zukünftige Ölangebot. Zumal die Förderung auf aktiven Feldern weltweit stets nachlässt, Nachschub ist immer nötig

Total, ein führendes internationales Öl- und Gasunternehmen, veröffentlichte auf einem Investorentreffen seinen Ausblick für den globalen Ölmarkt. Es lieferte einige verblüffende Daten über Angebot und Nachfrage, die, falls sie sich bestätigen, mittelfristig Aufwind für Investoren am Energiemarkt bringen könnten.

Total prognostiziert für 2020 ein globales Defizit bei der Ölförderung von 5 bis 10 Millionen Barrel am Tag. Die Ölindustrie habe auf den starken Ölpreisverfall seit Mitte 2014 mit stark gekürzten Investitionsausgaben reagiert. 2014 hätten die Ausgaben noch bei 700 Milliarden Dollar gelegen, 2016 würden sie auf 400 Milliarden Dollar fallen – ein Minus von 43 Prozent. Parallel dazu lasse die Förderung auf den klassischen Ölfeldern derzeit um 5 Prozent im Jahr nach – während die globale Nachfrage um mindestens ein Prozent im Jahr weiter wachse. Die Preise für Rohöl müssten weit über ihr aktuelles Niveau steigen, um neue Investitionsausgaben anzuregen und den Förderungsrückgang aufzuhalten.

Sofern Daten vorhanden sind, ergibt eine Analyse von Exploration und Förderung der Öl- und Gasunternehmen aus dem S&P Global Natural Resources Index, dass die Zahlen von Total plausibel klingen. Für 19 Unternehmen errechnete unser Team, dass die Investitionsausgaben von 2014 bis 2016 schätzungsweise um 40 Prozent zurückgingen. Das passt bemerkenswert gut zu dem von Total berechneten globalen Trend um 43 Prozent.

Quelle: Bloomberg

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Obwohl die von uns untersuchten Unternehmen von 2007 bis 2015 satte 3 Billionen Dollar für Investitionen ausgaben, lag der gesamte Zuwachs in der Förderung bei mageren 7 Prozent von 32,3 auf 34,8 Millionen Barrel täglich in diesem Jahr. Mit anderen Worten brauchten die weltgrößten Unternehmen enorme Geldsummen, um praktisch stillzustehen. Und wenn nunmehr die Budgets gekürzt werden, sollte es nicht überraschen, dass es das künftige Förderwachstum schwerhaben wird, das konservativ angenommene Nachfragewachstum von einem Prozent im Jahr zu befriedigen.

Was die Reichweite der Ölreserven angeht, so fiel sie von 2014 bis 2015 um 8,2 Prozent von 13,5 Jahren auf 12,4 Jahre. Nach einem weiteren Jahr mit gedrückten Ölpreisen und stark gekürzten Investitionsausgaben werden die Zahlen für 2016 sehr interessant.

Fazit: Chancen im Ölsektor wachsen

Der Kollaps bei den Investitionsausgaben in Öl und Gas beeinflusst jetzt die globale Ölförderung und die Rückgänge bei bestehenden Feldern und Reserven. Der Zyklus unterscheidet sich kaum von früheren Zyklen. Die simple Schlussfolgerung ist, dass man höhere Ölpreise braucht, um die nötigen höheren Investitionsausgaben zu rechtfertigen und die Nachfrage zu befriedigen. Unser Team glaubt, dass es mittel- bis langfristig erhebliche Möglichkeiten in der Ölbranche gibt und dass Energieaktien darauf dementsprechend angemessen reagieren werden.

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