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Marktkommentar Exit vom Brexit?

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Für die Bevölkerung bedeutet dies: Heizöl- und Benzinpreise werden weiter steigen, deutsche Autos, frz. Rotwein, Smartphones, Computer, TV-Geräte usw. – vieles wird teurer, nicht zuletzt auch der bei Briten so beliebte Urlaub in Spanien, ganz zu schweigen von der Verwirklichung des Traums vieler Briten von einer eigenen Immobilie in Spanien. Und propagandistisch ganz schlecht für die inzwischen „fahnenflüchtigen“ Brexit Befürworter, um die es seltsam ruhig geworden ist: nichts wird für den Konsumenten billiger!

Der Effekt, dass die britischen Exporte durch die Schwäche des britischen Pfundes nun bessere Chancen an den Weltmärkten haben, ist zwar theoretisch vorstellbar für die britischen Konsumenten, lässt sich in der Praxis aber natürlich nicht auf den Preistafeln in den Konsumtempeln erfahrbar messen; übrig wird hingegen der Eindruck bleiben, dass vieles teurer geworden ist.

Und: das Handelsbilanzsaldo Großbritanniens gegenüber der EU betrug in 2015 ca. -150 Milliarden EUR! Die Importe aus der EU nach GB spielen also für die britische Wirtschaft eine bedeutend größere Rolle, als die Exporte aus GB in die EU.

Die britische Regierung befürchtet zu Recht, dass viele Unternehmen den britischen Standort aufgeben und ihren Hauptsitz in den EU-Raum verlegen werden, um weiter ungehindert Zugang zum EU-Binnenmarkt zu haben. Sie hat deshalb hektisch kurz nach dem Referendum eine Steuersenkung für Unternehmen von 20 auf 15 Prozent angekündigt (damit befände man sich dann in „guter“ Gesellschaft zu anderen Steueroasen).

Obige Steuersenkungen müssen refinanziert werden; wie lautet der Plan laut britischem Finanzministerium dafür? Sozialleistungen kürzen..! 

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