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Marktkommentar Nachranganleihen „Sorge um Grexit bietet Schnäppchen“

Sven Pfeil, Fondsmanager des Rentenfonds Aramea Rendite Plus, und Thomas Pergande, Vorstand der Aramea Asset Management
Sven Pfeil, Fondsmanager des Rentenfonds Aramea Rendite Plus, und Thomas Pergande, Vorstand der Aramea Asset Management
„Bei Nachranganleihen gibt es derzeit Kaufgelegenheiten wie schon lange nicht mehr“, meint Sven Pfeil, Experte für Nachranganleihen und Fondsmanager des Aramea Rendite Plus. Ausgewählte Bonds notieren nahe den Kursniveaus vom Oktober letzten Jahres, als die Verwerfungen im Vorfeld des Banken-Stresstests ihren Höhepunkt erreichten. Ursächlich hierfür seien die Sorgen um den „Grexit“, so Pfeil. Exemplarisch verweist er auf eine Anleihe der Postbank, die in den letzten Wochen deutlich korrigiert hat und momentan wieder eine erwartete Rendite von knapp über 4 Prozent ausweist. Obwohl es sich hier um eine Endlos-Anleihe handelt, wird sie – so Sven Pfeil – in den nächsten Jahren sehr wahrscheinlich gekündigt. Der Grund: Nachranganleihen alten Formats verlieren gemäß Basel III bis spätestens 2021 für Kreditinstitute vollständig ihre Eigenkapitalanrechenbarkeit und werden somit für den Emittenten zu teuer.

Bei Unternehmens-Nachranganleihen ergibt sich ein ähnliches Bild. So kamen beispielsweise die Genussscheine der Bertelsmann AG in den letzten Wochen kräftig unter die Räder. Das Wertpapier verzeichnete in der Spitze einen Kursrückgang von 20 Prozent. Aktuell bringen diese Genüsse eine prognostizierte Rendite von 4,9 Prozent p.a. Hier rechnet Sven Pfeil mittelfristig zudem mit einem erneuten Rückkaufangebot seitens des Emittenten. Insofern fühlt sich Pfeil im derzeitigen Börsenumfeld wohl und sieht mehr Chancen als Risiken. Auch ein Grexit ist seiner Meinung nach weder für das Segment der Nachranganleihen im Allgemeinen noch für Aramea Rendite Plus im Besonderen eine reale Gefahr.
 
Grexit entfaltet kaum noch Schrecken

So seien Finanzinstitute aus Ländern wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien von einer Griechenlandpleite unmittelbar nur unwesentlich bis gar nicht betroffen. Allenfalls könnten Zweit- oder Drittrundeneffekte temporäre Auswirkungen haben. Das Sondervermögen selbst ist zu dreiviertel in Unternehmen aus diesen Ländern investiert. Dabei hat Deutschland mit großem Abstand das höchste Gewicht. Darüber hinaus ist der Fonds auf währungsgesicherter Basis in „Nachrängen“ von US-Instituten mit einer sehr hohen Profitabilität positioniert. Und deren Nachränge sollten gleichermaßen von den regulatorischen Vorgaben (Basel III) profitieren. Selbst von einer möglichen Ausweitung der Spreads in der Euroland-Peripherie wäre der Aramea Rendite Plus nur geringfügig betroffen, da er lediglich in Italien und Spanien mit einstelligen Investitionsquoten investiert ist – und sich dabei ausschließlich auf systemrelevante Institute konzentriert.

Die Aramea Investment-Strategen rechnen ohnehin nicht mit einem von Griechenland ausgehenden europäischen Flächenbrand. „Die Ansteckungsgefahren für andere Peripheriestaaten sind deutlich geringer als 2010 beim ersten Rettungspaket oder 2012, als sich die Eurokrise dramatisch zuspitzte. Zum einen sind die Banken wesentlich höher kapitalisiert, zum anderen befinden sich die Peripherie-Staaten in einer sehr viel besseren fundamentalen Verfassung. Und zu guter Letzt ist die EZB hinreichend vorbereitet, um mit geeigneten Maßnahmen gegenzusteuern. Der europäische Währungsraum stellt sich somit viel stabiler dar als zu Beginn der Krise“, so Thomas Pergande, Vorstand der Aramea Asset Management AG.

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