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Marktkommentar Niedrige Zinsen und steigende Inflationsraten – „ein ideales Umfeld für Aktien“

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Und was macht die Fed?

Szenario 1: Die FED könnte sich durch steigende Inflationsraten in den USA dazu genötigt sehen, im Jahresverlauf 2017 die Zügel weiter zu straffen und den Zinserhöhungspfad zu beschleunigen. Ohne Zweifel keine guten Nachrichten für Anleiheinvestoren. Aber auch die Aktienmärkte wären alles andere als begeistert über eine schnellere Abfolge von Zinserhöhungsschritten, wobei hinzugefügt werden muss, dass Aktien in der Vergangenheit immer erst dann wirklich und kräftig unter die Räder kamen, wenn etliche Zinserhöhungsschritte rasch nacheinander verkündet wurden.

Szenario 2: Die Renditen von US-Treasuries steigen in 2017 weiter kräftig an; ab einem bestimmten Punkt wird dann darüber zu diskutieren sein, wie die USA ihren gigantischen Schuldenberg (aktuell knapp 20.000 Milliarden US-Dollar) bei gestiegenen Zinsen weiter refinanzieren sollen. Im Ernstfall könnte es darauf hinauslaufen, dass die Fed sich gezwungen sieht, ein neues „Quantitative Easing“-Programm ins Leben zu rufen, um die Anleiherenditen „in den Griff“ zu bekommen.

Fazit

Die FED wird also möglicherweise in einen Zielkonflikt geraten: einerseits Bekämpfung von steigenden Inflationsraten und andererseits die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit der USA. Es liegt auf der Hand, dass die Fed dann ihr Inflationsziel hintenan stellen wird.

Es wird uns also die Niedrigzinswelt (vielleicht auf einem etwas höheren Niveau) – so oder so – auch in den USA erhalten bleiben. Kombiniert mit steigenden Inflationsraten führt dies zu fallenden realen Renditen; ein ideales Umfeld für Aktien...

Was mich an meinen Ausführungen hier stört, ist die Tatsache, dass meine Annahmen von vielen Fachleuten und Experten geteilt wird. Und oftmals kommt es dann doch völlig anders, als die Mehrheit der Experten angenommen hat...!

„Akzeptiere die Diagnose, aber nicht die Prognose!“ (Dr. Ebo Rau, deutscher Mediziner)

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