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Marktkommentar ODDO BHF Asset Management Wir bevorzugen weiter Aktien vor Anleihen

  1. Inflationsüberraschungen: Im Januar verzeichnete der US-Verbraucherpreisindex seinen stärksten monatlichen Anstieg seit 2005 (+0,35 Prozent gegenüber dem Vormonat). Bei der Lohnentwicklung zeigt sich die Inflation stabil: Der Stundenlohn ist auf Monatssicht um gerade einmal 0,1 Prozent gestiegen – das schwächste Plus seit Oktober. Zugegebenermaßen ist es für uns schwer verständlich, wie ein solches Stellenwachstum ohne entsprechende Lohnerhöhungen möglich ist. In jedem Fall ist Vorsicht geboten.
  2. Geldpolitik: In den USA haben sich die Erwartungen des geldpolitischen Ausschusses der Fed beziehungsweise der Anleger angenähert. Dies signalisiert die Erkenntnis, dass ein Normalisierungsprozess im Gange ist. Jerome Powells jüngste Äußerungen, in der von der „Vermeidung einer Überhitzung der Konjunktur“ die Rede war, deutet gar darauf hin, dass statt mit drei eher mit vier Zinserhöhungen zu rechnen ist. Was die EZB betrifft, so hat sich Mario Draghi klar geäußert: Das Wachstum ist solide, aber die Inflation bleibt schwach. Das Normalisierungstempo wird daher überaus behutsam bleiben und es dürfte keine Zinserhöhung vor Mitte 2019 erfolgen. Es bleibt also noch reichlich Zeit.
  3. Zollbarrieren: Die USA weisen gegenüber mehr als 100 Ländern ein Handelsdefizit auf, darunter China (380 Milliarden US-Dollar) und die Eurozone (132 Milliarden US-Dollar). Ein wirkliches Risiko besteht in möglichen Gegenmaßnahmen in Bezug auf Waren aus China.

Bewertungen von Aktien wieder attraktiver

Wie ist unsere Einschätzung? Unser zu Jahresbeginn formuliertes Szenario hat weiter Bestand. Wir geben Aktien weiterhin den Vorzug gegenüber Renten. Nach der jüngsten Verkaufswelle präsentieren sich die Bewertungen an den Aktienmärkten wieder attraktiv (KGV-Prognose auf 12-Monats-Sicht: 17 in den USA und 15 in Europa). In Europa verlagern wir unseren Fokus von Neben- auf Standardwerte, da diese nach unserer Ansicht mehr Erholungspotenzial bieten.

Im Rentenbereich werden wir verstärkt deutsche Staatsanleihen verkaufen, wieder in Italien investieren und auf taktischer Basis unsere Positionen in Hochzinsanleihen verringern, da sich hier nicht länger hinreichende Risikoprämien im Vergleich zu Aktien bieten. Zudem haben sich die Unternehmen sehr gut auf dieses neue Umfeld eingestellt, und die jüngsten Analystenschätzungen zur Ertragskraft (+18 Prozent in den USA beziehungsweise +10 Prozent in der Eurozone) bescheinigen ihnen eine gute Verfassung.

Wir bleiben daher dem eingeschlagenen Kurs treu, behalten dabei aber die Volatilität fest im Blick. Sollte diese nachhaltig anziehen, würden wir unser Risikobudget entsprechend reduzieren.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.