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Marktkommentar: Ode an die Vernunft

Egon Wachtendorf
Egon Wachtendorf
Stundenlang starren Börsianer aus ganz Europa verängstigt Richtung Bratislava und warten angespannt darauf, dass das Parlament der Slowakei den Weg freimacht für den EU-Rettungsschirm. Als die Abstimmung scheitert, springt der Dax in Frankfurt entgegen allen Erwartungen nach oben.

Zwei Tage später – das begehrte Votum kommt doch noch durch die Hintertür – ist schon wieder alles ganz anders, und die gerade überwundene Marke von 6.000 Punkten rückt erneut in weite Ferne.

Für Ethna-Manager Guido Barthels ein klarer Fall von Phobophobie: Die „Angst vor der Angst“ lasse Börsianer derzeit völlig irrational handeln, wodurch wiederum die Bewegungen immer schneller würden: „Der Markt ist auf Speed und reagiert über.“

Da passt es, dass Italiens Regierung Aktienhändler künftig regelmäßig zum Drogentest schicken will. Ein paradiesisches Umfeld für Daytrader, sollte man meinen. Tatsächlich wimmelt es im Internet derzeit von Angeboten, entsprechende Seminare zu belegen.

Aber ob das schnelle Rein und Raus wirklich auf Dauer Einkommen oder gar Reichtum sichert? Ernsthaften Investoren hilft derzeit wohl nur, zwei Schritte zurückzutreten und Abstand vom hektischen Parkettgeschehen zu gewinnen – verbunden mit der vom amerikanischen Value-Investor Vitaliy Katsenelson empfohlenen Psychotherapie für Bärenmärkte.

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