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Marktkommentar Politiker sitzen Schuldenkrise auf Rücken der Sparer aus

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Die Europäische Zentralbank verzeichnet bei den Banken in der Euro-Zone Kundeneinlagen in Höhe von über 8 Billionen Euro. Eine Summe, die nahezu alle Staatsschulden der Währungsunion abdecken würde.

Dass hier Begehrlichkeiten seitens der Politik geweckt sind, verwundert wenig. Solange die Guthaben auf Konten im Euroraum liegen, können hoch verschuldete Staaten leicht darauf zugreifen. Solche zuvor noch unpopulären Entscheidungen erscheinen mittlerweile politisch durchsetzbar.

Trügerische Sicherheit festverzinslicher Anlagen

Mit der schleichenden Enteignung ihrer festverzinslichen Vermögensanlagen scheinen sich viele Sparer bereits abgefunden zu haben. Zum einen werden die Zinssätze unter die Inflationsrate manipuliert, zum anderen ein höheres Inflationsniveau angestrebt.

Zwar sind die Realzinsen dann negativ, doch eine Entwertung der Staatsschulden findet nominal so nicht statt. Stattdessen verlieren Ersparnisse an realer Kaufkraft. Festgeld und Staatsanleihen stehen beim Sparer unverständlicherweise noch immer für Sicherheit. Sicher ist jedoch nur, dass das Vermögen dabei kontinuierlich an Wert einbüßt.

Statt diese Entwicklung hinzunehmen, sollten sich Sparer fragen, welches Risiko sie eingehen möchten: Den realen Wertverlust oder die Schwankungen des Aktienmarktes? Die Antwort liegt nach unserer Ansicht auf der Hand, denn niemand verliert gerne sein Vermögen: Um den realen Wert des Vermögens zu erhalten führt am Aktienmarkt derzeit kein Weg vorbei.

Auch wenn Kurse schwanken können, so bleibt doch die Beteiligung an einem realen Unternehmen. Zahlreiche Anleihegläubiger verzeichnen derzeit reale Verluste. Mit Blick auf die schleichende Enteignung, aber auch auf staatliche Zugriffsmöglichkeiten, sind Aktien als eine Form der Krisenwährung anzusehen.

Die Politik dürfte es sich sehr wohl überlegen, bevor sie durch staatlichen Zugriff die Aktie als wichtiges Finanzierungsinstrument der Unternehmen schwächt und dadurch deren wirtschaftliche Entwicklung und die des eigenen Landes gefährdet.

Zudem liefert ein Aktienengagement langfristig die höchste Rendite. Je länger die Haltedauer von Aktien oder Aktienfonds, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass der Anleger mit seinem Engagement einen Vermögensverlust erleidet – und das ist statistisch nachweisbar.

Einstiegszeitpunkt und Schwankungsrisiken langfristig zu vernachlässigen

Aktien oder Aktienfonds sind perspektivisch insbesondere für Sparer mit einem langfristigen Anlagehorizont am besten geeignet, dem aktuellen Marktumfeld aus manipulierten Zinsen, künstlich hochgerechneten Bruttoinlandsprodukten und der Gefahr staatlicher Zugriffe auf Spareinlagen zu entkommen.

Dabei ist das Schwankungsrisiko im Vergleich zum Verlustrisiko als geringer zu bewerten. Die potenzielle Angst der Sparer vor Aktienanlagen ist selbst durch eine Korrektur, wie wir sie im Oktober gesehen haben, fundamental nicht zu erklären.

Seit der Einführung vor 26 Jahren kennt der deutsche Leitindex Dax nur eine Richtung: Nach oben. Auch die Suche nach dem „richtigen Einstiegszeitpunkt“ halte ich für einen zu vernachlässigenden Einwand: Wer kann denn mit Sicherheit sagen, dass ein Kurs fallen wird oder eine Aktie bereits ihren Höchststand erreicht hat?

Wissenschaftlich belegbar ist weder das eine noch das andere. Belegbar ist dagegen der langfristige Aufwärtstrend der Aktienmärkte.

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