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Mars-Anlegerampel November 2014 Niedriges Vermögen durch geringe Aktienquote – ein langfristiges Problem

Jens Kummer, Mars Asset Management
Jens Kummer, Mars Asset Management
In Deutschland wird genug gearbeitet, in einigen Bereichen sind wir sogar Weltmarktführer. Doch die Reallöhne sind im Gegensatz zu vielen anderen Industrieländern in den letzten 20 Jahren kaum gestiegen und das durchschnittliche Geldvermögen pro Kopf in Höhe von 64.000 Euro rangiert nur im Mittelfeld der Industrieländer.

Diese Vermögenskluft wird in den nächsten Jahren sogar noch größer, wenn man die derzeitige Vermögensstruktur der deutschen Anleger betrachtet. Annähernd 90 Prozent der Deutschen legen ihr Vermögen direkt oder indirekt (über Versicherungen, Investmentfonds, betriebliche Altersvorsorge, …) in Anleihen an.

Obwohl viele Bezeichnungen für die Schuldtitel existieren, so eint doch allen Anleihearten (im nicht-spekulativen Segment) eine Renditeerwartung von maximal 2 Prozent pro Jahr Unter Berücksichtigung von Kosten, Steuern, Inflation und dem bekannt schlechten Timing bleibt ein Vermögensverlust. Wie groß muss die Verunsicherung oder Unkenntnis sein, wenn man Zinsen in Kauf nimmt, die nicht einmal den Kapitalerhalt sichern?

Dagegen haben Aktien weiterhin eine Renditeerwartung von über 7 Prozent. Doch die aufreibenden Aufs und Abs von Aktien sind den deutschen Anlegern offensichtlich überdrüssig geworden – mit dem Ergebnis, dass der deutsche Aktienindex Dax mit fast 2/3 der Marktkapitalisierung auf Halter aus dem Ausland entfallen.

Zugegeben, niemand verspürt eine unmittelbare Angst vor niedrigen Zinsen oder Inflation, solange das Arbeitseinkommen monatlich sprudelt. Doch das Problem wird in den nächsten zwei Jahrzehnten vielen klar werden, wenn die Babyboomer ins Rentenalter kommen und von ihren vermeintlichen Kapitalreserven leben sollten.

Diese Phase des Kapitalverzehrs wird für die Anleger aus der Schweiz, Skandinavien oder Niederlande mit mehr Handlungsfreiheiten und mehr Wohlbefinden verlaufen.

Die Mars Anlegerampel sieht aktuell keine kurzfristigen Risiken für die langfristige Vermögensanlage. Nur die Anlage in Gold und Rohstoffe ist derzeit zu meiden.

Da alle Anleihesegmente eine niedrige Renditeerwartung aufweisen, wiederholen wir unsere Empfehlung, die strategische Position von Aktien für die langfristige Vermögensanlage zu erhöhen. Zumal die Dividendenrendite in vielen Fällen weit über den Kupons liegt, die man für Schuldtitel erhält. Zudem raten wir im Aktienbereich zu einer breitgestreuten globalen Diversifikation.

Mars Anlegerampel



Auch sind die Aktienkurse nicht durch eine Liquiditätsschwemme getrieben. Seit Draghis historischer Rede mit den drei Wörtern „Whatever it takes“ sind die Anlegergelder in Anleihen geflossen, während Aktien Mittelabflüsse verzeichneten (siehe Grafik: Mittelzu/abflüsse).

Mittelzu-/abflüsse in Milliarden Euro seit Mai 2012 (Draghi)



Weitere Informationen zu den langfristig erzielten Anlegerrenditen können unter [email protected] bezogen werden.

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