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Martin Siegel über Minenaktien: „Der Einstiegsmoment ist perfekt“

Martin Siegel
Martin Siegel
Seit Wochen ist die Stimmung am Goldmarkt äußert angespannt. Nach einem Jahreshoch von über 1.790 US-Dollar Ende Februar dieses Jahres ist das Edelmetall sukzessive auf deutlich unter 1.600 US-Dollar abgerutscht. Bei Aktien der Minengesellschaften fällt die Ernüchterung noch viel größer aus. Seit Monaten ist hier ein regelrechter Ausverkauf zu beobachten – die kleinen und mittleren Werte hat es besonders hart erwischt.

Wie groß die Unterbewertung aktuell ist, macht folgendes Beispiel deutlich: Während die Marktkapitalisierung von Facebook beim Börsengang mehr als 100 Milliarden US-Dollar betrug, liegt die aktuelle Gesamtkapitalisierung des sechzehn internationale Gold- und Silberminen umfassenden XAU-Indizes gerade mal bei um die 185 Milliarden Dollar.

Doch trotz aller Katerstimmung sind die Gelegenheiten für einen Einstieg in den Minensektor so gut wie selten zuvor. Aktien der Minengesellschaften verzeichnen eine ähnlich starke Unterbewertung wie nach dem Ausbruch der Finanzkrise in 2008. Investoren, die damals mutig waren, konnten sich in der Folge über massive Kurssprünge freuen. Während der XAU-Index im Tief Ende 2008 nur noch bei rund 60 Punkten lag, kletterte er bis Ende 2010 auf über 230 Punkten – das entspricht einem Plus von mehr als 250 Prozent. Im selben Zeitraum entwickelte sich physisches Gold mit plus 90 Prozent zwar ebenfalls gut, aber dennoch deutlich schlechter. Auch wenn der XAU mittlerweile wieder auf rund 150 Punkte gefallen ist, entspricht das immer noch einem Zugewinn von mehr als 140 Prozent gegenüber Ende 2008. Antizyklische Investoren haben demnach jetzt sehr gute Karten, um bei einer künftigen Trendumkehr von bedeutenden Aufwertungen im Minensektor zu profitieren.

Barrick, Newmont oder Goldcorp

Regional sind derzeit keine großen Unterschiede festzustellen. Sobald der Markt aber nach dem Ausverkauf neue Kraft schöpft, wird sich die Mehrzahl der Investoren zunächst auf die politisch stabilen Minenregionen konzentrieren, wobei Australien eine besondere Bedeutung zukommen dürfte.„Aufgrund der Größe und Bedeutung des nordamerikanischen Minensektors sind die australischen Werte fundamental meist günstiger bewertet.

Auch die großen risikoärmeren Minengesellschaften wie Barrick, Newmont oder Goldcorp sollten zuerst profitieren, während kleine Werte zunächst sogar noch weiter fallen könnten. Wenn sich der positive Trend dann fortsetzt und das Umfeld insgesamt freundlicher wird, bieten die Small- und Mid-Caps dafür aber ein weit größeres Aufwärtspotenzial als die Standardwerte.

Aktuell zeichnen sich am Markt kaum Übernahmeaktivitäten ab, vor allem, weil die finanzkräftigen großen Minengesellschaften mit KGVs von 10 bis 12 zurzeit so niedrig bewertet sind, dass Zukäufe für sie wenig attraktiv sind. Sobald die Kurse der großen Unternehmen aber aufgeholt haben, gehen sie auch wieder auf Einkaufstour, was die Bewertungen der kleinen Gesellschaften steigen lässt. Ein weiteres Argument, das im ersten Schritt für Investments in die großen Produzenten spricht.

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