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Aktualisiert am 28.07.2016 - 18:38 UhrLesedauer: 10 Minuten

„Massenpsychose durch Renditehunger“ Pimco & Co. stürzen sich auf US-Schatzbriefe

„Es grassiert eine Art Massenpsychose im Zusammenhang mit dem sogenannten Renditehunger“, sagte DoubleLine-Investmentchef Gundlach am Dienstag in einem Webcast. „Sie können mich altmodisch nennen, aber ich mag keine Investments, wo man, wenn man recht behält, kein Geld verdient.“

„Ich bin weiter bullish eingestellt“ gegenüber Treasuries, sagte dagegen Lee Junhyeok von Mirae Asset Securities Co. in Seoul. „Die Flucht in Sicherheit wird weitergehen. Die Wirtschaft erholt sich zwar, aber es wird keine sofortige Erholung.“

Die Rendite zehnjähriger Treasuries fiel um knapp vier Basispunkte auf 1,47 Prozent, entsprechende deutsche Bunds rentierten vier Basispunkte niedriger bei minus 0,070 Prozent. Der Bund Future stieg um 42 Basispunkte auf 167,07 Prozent.

Mischfonds werden normalerweise mit einer Benchmark mit einem Aktien-Anleihen-Quote von zum Beispiel 50:50 oder 30:70 Prozent verglichen. Wenn diese Benchmark die durchschnittliche Aktien-Anleihen-Quote des Managers korrekt antizipiert, dann ist das für den langfristigen Investor eine gute Orientierung.

In der Rückschau war die Aktien-Quote des Fonds dann aber doch oft eine andere, denn gerade bei Mischfonds ist die Flexibilität der Manager nicht vorhersehbar, was natürlich auch so gewollt ist.

Im Nachhinein die Benchmark anzupassen ist jedoch nicht seriös. Selbst der Fondsmanager tut sich schwer, seine Benchmark zu schätzen. Und ob für den Aktienanteil nun der MSCI World, der Dax oder der Euro Stoxx 50 gewählt wird und ob das der Zielsetzung des Anlegers gerecht wird, kann der Anleger final eigentlich nur selbst entscheiden.

Die in dieser Analyse verwendete sogenannte dynamische SENSIS®-Benchmark besteht aus einem ETF auf den Euro Stoxx 50 (Aktien-Anteil) und aus einem ETF auf den Rentenindex Barclays Euro Government Bond 5-7 Jahre (Anleihen-Anteil; europäische Staatsanleihen mittlerer Laufzeit).

Das Besondere: Die Benchmark ist dynamisch und spiegelt zu jedem Zeitpunkt näherungsweise die Aktien-Anleihen-Quote des Fonds wider.

Zum einen wollten wir für diese Analyse eine einheitliche Benchmark verwenden, die also nicht von Fonds zu Fonds variiert. Zum anderen wird durch die Wahl der Benchmark-Bausteine die klare Perspektive eines deutschen beziehungsweise europäischen Investors eingenommen, für den nur wenige Anlageklassen ernsthaft interessant und langfristig investierbar sind.

Auch Berater nutzen für Kunden gerne wenig komplexe Benchmarks. Kurz: Für diese Analyse haben wir einen Investor vor Augen, der sich bei Kapitalanlagen am Euro Stoxx 50 und an europäischen Staatsanleihen mittlerer Laufzeit orientiert. Quanvest stellt die Benchmark auf Wunsch des Investors oder seines Verwalters auf dessen Ziele nach Bedarf um.

Die SENSIS®-Benchmark besteht aus einem ETF auf den Euro Stoxx 50 (Aktien-Anteil) und aus einem ETF auf den Rentenindex Barclays Euro Government Bond 5-7 Jahre (Anleihen-Anteil, europäische Staatsanleihen mittlerer Laufzeit). Die Gewichtung der beiden ETFs wird im Wochentakt so angepasst, dass die Benchmark das gleiche Risikoprofil wie der betrachtete Mischfonds aufweist.

Zwei Beispiele: Wenn die Volatilität des Euro-Stoxx-50-ETFs von 20 auf 25 Prozent und die Volatilität des Mischfonds von 10 auf 12,5 Prozent steigt, dann wird die Aktienquote der SENSIS®-Benchmark nicht erhöht, weil der Anstieg der Fonds-Volatilität vollständig auf den Anstieg der Aktienindex-Volatilität zurückzuführen ist (Anstieg der Volatilität jeweils um 25 Prozent). Steigt die Fonds-Volatilität in diesem Beispiel jedoch um mehr als 2,5 Prozentpunkte an, also zum Beispiel von 10 auf 15 Prozent, dann würde sich die Aktienquote der SENSIS®-Benchmark erhöhen, weil dann davon ausgegangen werden kann, dass auch der Fondsmanager im Mischfonds die Aktienquote angehoben hat.

Grundsätzlich ist die dynamische SENSIS®-Benchmark eine von vielen Arten zu messen, ob sich die vom Fondsmanagement eingegangene Risiken für den Investor gelohnt haben“ und das nicht als prozentuale Verhältniszahl, wie zum Beispiel die Sharpe Ratio, die zwei Investments mit völlig verschiedenen Risiken vergleichbar zu machen versucht“ sondern als messbare Performance, ohne fixen Zeitraumbezug und visuell im Zeitverlauf als Chart darstellbar.

Das heißt auf der anderen Seite: Die Rendite, die der Fondsmanager durch das geschickte Umschichten zwischen riskanten und weniger riskanten Anlagen zum richtigen Zeitpunkt generiert, ist zu großen Teilen bereits in der Benchmark enthalten. Das heißt wiederum: Schlägt ein Fondsmanager die SENSIS®-Benchmark, ist das größtenteils auf seine Wahl und Gewichtung der richtigen Einzeltitel, Branchen, Regionen, Assetklassen usw. und sein Timing in diesen Bereichen zurückzuführen.

Wichtig: Das bedeutet nicht, dass Fonds, die die SENSIS®-Benchmark übertreffen, per se besser sind, als Fonds, die hinter ihr zurückbleiben. Genauso wenig wie Fonds mit einer höheren Rendite per se besser sind als Fonds mit einer geringeren Rendite. Es handelt sich um die lediglich subjektive Perspektive eines Investors, der als Ergänzung zu all den anderen klassischen Kennzahlen diese neue, persönliche Perspektive benötigt, um sich ein noch besseres Bild über die Charakteristika von Mischfonds zu zeichnen und seinen eigenen Vergleich zu ziehen.

Dazu Quanvest-Gründer Christian Libor: "In der Beratung wird die Perspektive und die Benchmark wie eine Brille an den Kunden angepasst. In der Analyse für DAS INVESTMENT mussten wir uns für eine Standard-Brille entscheiden, die für möglichst viele Investoren passt: Eine Benchmark-Kombination aus zwei ETFs auf europäische Aktien und Anleihen. So wie eine Lesebrille aus dem Kaufhaus-Regal auch zu möglichst vielen Kunden passt. In solchen Analysen geht es darum, dem Investor zu zeigen, dass Fonds-Investments intelligenter als ETF-Investments sein können. Unsere Benchmark liefert viel Information, die man verarbeiten und vergleichen kann. Ein Anleger ohne konkrete Vorstellung zu seinen Investment-Alternativen oder für den nur ein einziger Fonds oder Anbieter langfristig in Frage kommt, für den ist diese Analyse nicht wirklich interessant. In der Regel wird er aber hoffentlich von einem Vermögensverwalter beraten, der unsere Selektionsverfahren nutzt."

Das in den Charts eingetragene Alpha zeigt die Performance-Differenz des Fonds zur SENSIS®-Benchmark über ein Quartal an. Beispiel: Ein dauerhaftes Alpha von +1 Prozent würde am Ende eines Jahres zu einer Outperformance von 4 Prozent (4 x 1 Prozent) führen.

Die Risikoquote gibt den Aktienanteil der dynamischen SENSIS®-Benchmark an. Der Aktienanteil der Benchmark wird laufend so angepasst wird, dass die Benchmark dem Risikoprofil des betrachteten Mischfonds entspricht. Folglich entspricht die Risikoquote ungefähr der Aktienquote des Mischfonds.

Die tatsächliche Aktienquote des Mischfonds geht nur aus der tatsächlichen Portfolioallokation hervor. Diese wird jedoch in der Regel von der Fondsgesellschaft bestenfalls einmal pro Monat und um mehrere Wochen verzögert veröffentlicht.

Die aus der dynamischen SENSIS®-Benchmark abgeleitete Risikoquote kommt umso genauer an die tatsächliche Aktienquote des Mischfonds heran, je ähnlicher sich die Rendite-Risikoprofile der Aktien- und Anleihen-Bausteine des Mischfonds und der SENSIS®-Benchmark sind.

Das ist in unserem Beispiel dann der Fall, wenn der Mischfonds hauptsächlich in europäische Aktien und Staatsanleihen investiert. Dann zeigt die Aktien- und Anleihen-Allokation des Mischfonds einen hohen Gleichlauf zum Euro-Stoxx-50-ETF (Aktien-Baustein der Benchmark) beziehungsweise zu europäischen Staatsanleihen.

Zu höheren Abweichungen kann es im Umkehrschluss kommen, wenn der Mischfonds in außereuropäische Aktien investiert, die schon wegen der Währungsschwankungen (zum Beispiel: in CHF oder GBP) stärker vom Euro Stoxx 50 abweichen oder wenn der Mischfonds zu einem signifikanten Anteil in andere Anlageklassen wie Geldmarkt/Cash, Rohstoffe oder Immobilien investiert, die nicht in der SENSIS®-Benchmark enthalten sind.

Beispiel: Angenommen ein Mischfonds ist zu 60 Prozent in Anleihen, zu 30 Prozent in Aktien und zu 10 Prozent in Gold investiert. Unter der Annahme, dass die Rendite-Risiko-Profile von Aktien und Gold nicht stark voneinander abweichen, würde die aus der SENSIS®-Benchmark abgeleitete Risikoquote ungefähr 40 Prozent betragen, also den Goldanteil und den Aktienanteil zusammenzählen. Die Aussage, dass der Mischfonds eine Aktienquote von 40 Prozent hat, wäre dann zwar nicht korrekt, wohl aber dass der Mischfonds zu zirka 40 Prozent in Aktien und/oder Anlagen mit aktienähnlichem Risiko investiert ist.

Zunächst einmal zeigt die Risikoquote näherungsweise an, zu welchem Anteil der Fonds zum aktuellen Zeitpunkt in Anlagen mit aktienähnlichem Risiko investiert ist. Investoren, die einen bestimmten konstanten Aktienrisiko-Anteil wünschen oder einen gewissen Wert nicht überschritten wissen möchten, können sehen, wann, wie oft und wie lange der Fonds von diesem Anteil abweicht beziehungsweise ihn überschreitet. Gleichzeitig sieht der Investor wie viel Risiko das Fondsmanagement in welchen Markphasen eingegangen ist – ein Blick auf die dynamischen SENSIS®-Benchmark zeigt hingegen, ob sich dieses Risiko für den Investor gelohnt hat.

Im Verlauf von Fonds und Benchmark sieht der Investor weiter, ob die Investments in andere Märkte das Risikoprofil stark verändert haben. Zum Beispiel: Ist der Fonds wesentlich in Schweizer Aktien investiert gewesen und hatte die Abwertung des Schweizer Franken am 20.1.2015 einen Einfluss auf den Fonds?

Zudem liefert die Aktien-Risikoquote interessante Erkenntnisse hinsichtlich der Timing-Fähigkeiten des Fondsmanagements. Der Investor kann sehen, wie der Fonds bei starken Aktienkursrückgängen reagiert: Kauft er nach und erhöht den Aktienanteil, oder sichert er ab, geht also in die Defensive und fährt den Aktienanteil herunter?

Im Endergebnis gefällt dem Investor was er sieht oder nicht und er bekommt ein besseres Gefühl für die Rendite. Wieviel war machbar? Was hat der Fonds erreicht? Wann lief es gut? Und wann lief es nicht gut?

Vorweg: Bei der hier berechneten und dargestellten SRRI-Risikoklasse handelt es sich nicht um die Original-SRRI-Risikoklasse, die seit dem 1. Juli 2011 für in Deutschland aufgelegte Fonds in den wesentlichen Anlegerinformationen angegeben werden muss.

Während in die Berechnung der Original-SRRI Fonds-Schwankungen der vergangenen fünf Jahre einfließen, greift Quanvest auf die Schwankungen eines viel kleineren Zeitraums von wenigen Wochen zurück. Die SRRI-Spannen und die daraus abgeleiteten Risikoklassen von 1 bis 7 werden jedoch aus der Original-Methodik übernommen. Das heißt: Beträgt die von Quanvest berechnete kurzfristige SRRI zu einem bestimmten Zeitpunkt zum Bespiel 8,5 Prozent, dann würde der Fonds zu diesem Zeitpunkt in die Risikoklasse 4 eingestuft (SRRI-Spanne zwischen 5 und 10 Prozent).

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Ähnlich wie die Aktien-Risikoquote zeigt auch die kurzfristige SRRI-Risikoklasse eine Risikoerhöhung beziehungsweise -verminderung im Fonds an. Sie basiert auf der absoluten Höhe der Volatilität, während die oben genannte Aktienquote das Risiko nur relativ, also im Verhältnis zum Euro Stoxx 50 und zu europäischen Staatsanleihen angibt.

Die kurzfristige SRRI-Risikoklasse kann auch als Prognose der tatsächlichen Original-SRRI-Risikoklasse interpretiert werden. Beispiel: Liegt ein Fonds aktuell in der kurzfristige SRRI-Risikoklasse 4, dann würde er - sollte das aktuelle Schwankungsniveau gleich bleiben - nach einigen Jahren auch in die offizielle SRRI-Risikoklasse 4 rutschen.

Über Quanvest: Quanvest stellt Beratungstools und Beratungs-Services für die ggf. lebenslange Vermögensstrategie bereit. Portfolio-Risiken werden mit dem von der Deutsche Börse AG entwickelten Monte-Carlo Simulationsverfahren simuliert. Für den Investor wird mit dem Simulator die beste Allokation individuell für seine Anlageziele gefunden. Dabei kommen nach dem SENSIS®-Verfahren alle Arten von Fonds, ETF, Einzeltitel und strukturierte Produkte zum Einsatz. Depots werden täglich überwacht und Titel ausgetauscht, sofern sie die Kriterien des Investors oder der Anlageklasse nicht mehr erfüllen, zum Beispiel Rendite-, Risikoverläufe, Ratingkriterien oder die hier vorgestellte dynamische, Investoren-gerechte Benchmark. Quanvest stellt seine Services Verwaltern, Beratern und Vertrieben zur Verfügung. Diese können an individuelle Investoren-Profile und Anlagerichtlinien angepasste Anlagevorschläge sein, die auf Einzeltitelebene konkretisiert und überwacht werden können.

www.quanvest.de


Staatsanleihen aus der europäischen Peripherie waren ebenfalls gefragt. Zehnjährige italienische Bonds rentierten mit 1,21 Prozent zwei Basispunkte niedriger, die Rendite entsprechender spanischer Papiere fiel um drei Basispunkte auf 1,15 Prozent.

Deutschland platzierte am Mittwoch erstmals zehnjährige Anleihen mit einer negativen Rendite. Die Durchschnittsrendite für die bis August 2026 laufenden Bunds lag bei minus 0,05 Prozent, gegenüber plus 0,01 Prozent bei der vorherigen Auktion am 15. Juni.

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