LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 3 Minuten

Max Otte: „Anleger sind manisch depressiv“

Seite 2 / 2


DAS INVESTMENT.com: Und eine gemeinsame Regierung?

Otte: Das geht noch nicht, dazu bräuchten wir erst eine gemeinsame Verfassung. Viel wichtiger und machbar ist ein intelligentes Schulden- und Steuermanagement. Eine Schuldenbremse hilft hierbei, ist aber nicht alles. Die Finanzmarkttransaktionssteuer ist eine gute Idee, wirkt aber eher langfristig.

DAS INVESTMENT.com: Einige Marktteilnehmer drohen schon, an die Börsen in New York und London auszuweichen.

Otte: der eine oder andere wird das sicherlich machen. Trotzdem hat es ein enormes Gewicht, wenn die Eurozone sich zusammentut und die Steuer gemeinsam beschließt.

DAS INVESTMENT.com: Seit Ende Juli geht es an den Börsen rund. Aktien, Rohstoffe raus. Staatsanleihen und Gold rein. Sind alle verrückt geworden?

Otte: Eher manisch depressiv. Die Marktteilnehmer verhalten sich hoch prozyklisch und irrational. Denn Staatsanleihen sind eigentlich schlecht. Auch Rohstoffe sind nicht so toll. Gold ist unter 2.000 Dollar je Unze noch okay. Große Verluste bei Gold kann ich mir bei der aktuellen Lage nicht vorstellen. Aktien finde ich dagegen oft extrem billig. Etwa notiert die Aktie von Celesio inzwischen deutlich unter ihrem Buchwert. Bilfinger Berger ist an der Börse 2,6 Milliarden Euro wert, sitzt aber auf einer Milliarde Cash. Das passt doch nicht zusammen. Bei solchen zyklischen Werten greifen wir durchaus kräftig zu.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion