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Mehr Volatilität, passive Kunden Darum können DIN-Normen in der Finanzberatung gefährlich werden

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Individuelle Kundenbedürfnisse außer Acht gelassen

Außerdem würde eine Standardisierung der Finanzberatung die individuellen Kundenbedürfnisse außer Acht lassen, so die Finanzexpertin weiter. „Der eine braucht wirklich eine BU-Versicherung, der andere hat womöglich so viel Vermögen, dass er einen BU-Fall abfedern könnte. Der eine kann mit einem Marktrückgang von 25 Prozent gut leben, weil er fest daran glaubt, dass sich Märkte nach einer Baisse wieder erholen, der andere kann schon bei einem nominalen Rückgang von 5 Prozent nicht mehr gut schlafen“. One size fits all stimme in der Finanzberatung.

Passivität oder Abwanderung von Kunden

Außerdem sei es wahrscheinlich, dass Berater künftig Risiken vermeiden und die Beratung zu Einzeltiteln komplett einstellen würden, prophezeit Dembowski. Sie würden ihren Kunden vielmehr standardisierte Vermögensverwaltungs-Lösungen empfehlen und sie damit in die Passivität drängen. „Kunden sollen nur noch entscheiden dürfen, welcher Risikostufe sie sich zuordnen“. Das würde diejenigen, die über etwas Finanzwissen verfügen und ihre Entscheidungen selbst treffen möchten abschrecken und von traditioneller Finanzberatung weg zu Wikifolio, Direktbanken & Co. hin treiben. 

„Ich gebe zu: Die krassesten Falsch-Beratungen lassen sich womöglich durch eine DIN-Norm vermeiden – beispielsweise das Fehlen einer Privathaftpflicht-Versicherung“, so Dembowskis Fazit. Aber eine professionelle, auf die einzelne Kundensituation zugeschnittene Finanzberatung sei jeder DIN-Vorgabe überlegen.

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