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Mehrwert für Makler – die Synergien von unabhängigen Beratern und Vermögensverwaltern

Alexander H. Stütz, Portfolio Concept
Alexander H. Stütz, Portfolio Concept
DAS INVESTMENT.com: Sie waren mit dem Verband unabhängiger Vermögensverwalter (VuV) im Rahmen einer Vortragsreihe erstmals auf der Versicherungs-Fachmesse DKM vertreten? Wie ist Ihr Fazit?

Alexander H. Stütz: Wir haben Aufmerksamkeit erzeugt, unsere Vorträge wurden von 30 bis 50 Personen besucht. Mit dem einen oder anderen Makler haben wir intensive Gespräche geführt, es gab qualifizierte Nachfragen. Wir werden auch weiterhin aktiv auf die unabhängigen Makler zugehen, um ein Zusammenwachsen weiter zu forcieren.

DAS INVESTMENT.com: Was verbindet einen Finanzportfolio-Verwalter nach Paragraf 32 KWG mit einem 34d-Versicherungsmakler? Das sind doch ganz verschiedene Welten?

Stütz: Als unabhängige Vermögensverwalter und Asset-Spezialisten haben wir mit den unabhängigen Maklern durchaus den gleichen Blickwinkel auf die Kunden. Das vereint in den Zielen, da können auch Synergien entstehen. Es geht uns darum, den Maklern Asset-Management-Leistungen für Ihre Kundenzielgruppe anzubieten, auf die sie sich verlassen können. Ein Makler hat seine Klientel - Endkunden mit kleineren Anlagevolumina und Vermögen - und sucht dringend nach Lösungen, die sich von jenen der Banken und großen Versicherungen abheben und die er in seinem regulatorischem Umfeld auch vermitteln darf.

DAS INVESTMENT.com: Wo liegt das Problem?

Stütz: Viele Maklerkunden haben im letzten Jahrzehnt Fonds von guten Gesellschaften in Versicherungen oder in Direktdepots hinterlegt, die seit 10 Jahren nicht performen. Das schadet mittlerweile massiv dem Kerngeschäft des Maklers mit Versicherungen. Die Ziele - meist Altersvorsorge und Vermögensaufbau – wurden verfehlt, nun müssen dringend neue Lösungen her. Diese müssen einfach zu handhaben sein. Ein Makler ist ein Allrounder, er kümmert sich um Altersvorsorge, das Kompositgeschäft und soll den schwierigen Spagat schaffen, auch noch Vermögensanlage zu vermitteln. Über die Kooperation  mit einem Vermögensverwalter ist dies gut darstellbar.

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: Da kommen sie dann mit speziellen vermögensverwaltenden Fonds ins Spiel?

Stütz: Viele vermögensverwaltende und aktive Investmentmodelle, die versuchen aus Erfahrungen die Zukunft zu prognostizieren, sind zum Scheitern verurteilt. Wir konzentrieren uns auf die Beziehungen von Wertpapieren, die sogenannten Korrelationen und gleichen über die Strukturierung Risiken aus. Auch hier gab es anfangs Fehler, man hat etwa Korrelationen festgestellt und dann nicht mehr überprüft. Beispiel: Die eherne Regel, wenn Aktienmärkte fallen, steigen die Anleihen, ist heute längst überholt. Beziehungen zwischen Wertpapierklassen sind zwar rigide, sie können sich aber auch ändern. Insgesamt sind sie jedoch besser geeignet, effiziente Portfolios zu bauen als mit dem Versuch, mit welcher Methode auch immer, die Zukunft, sprich die Rendite, zu schätzen.

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: Was machen Sie anders?

Stütz: Unsere Strategie basiert auf der systematischen Optimierung der Portfolios anhand von risikokontrollierten Prozessen. Wir managen gewissermaßen aktiv und kontinuierlich die Beziehungen zwischen den Assetklassen. Eine wichtige Kennzahl dafür ist die Sharpe-Ratio. Sie können etwa ein Modell mit einer Zielrendite von 4 Prozent pro Jahr und sehr kleiner Volatilität entwickeln. Werte, die man bei der Sharpe-Ratio anstrebt liegen dann bei 1,4 oder 1,5. Unsere Methodik sagt uns auch, wie häufig man das Depot am besten anpasst und bezieht die Kosten von solchen Anpassungen in die Renditebetrachtung mit ein.

DAS INVESTMENT.com: Ihre vermögensverwaltenden Fonds sind Dachfonds. Warum? Stütz: Weil wir damit optimale Bedingungen für die Umsetzung unseres Anlagemodells haben: Der  Kauf und Verkauf von Anlagen kostet fast nichts, das ist in einem Individualdepot nicht der Fall. Zudem haben wir keine steuerlichen Auswirkungen, denn wenn ein Kursgewinn in einem Dachfonds realisiert wird, fällt keine Abgeltungssteuer an und das volle Kapital steht für die Neuinvestition wieder zur Verfügung. Ein 34c-Berater – nach der Regulierung bald 34f-Berater – darf einen solchen Investmentfonds einsetzen und vermitteln. Er ist einfach zu platzieren und nimmt nur eine oder zwei Positionen im Depot des Kunden ein.

DAS INVESTMENT.com: Wieso zwei Positionen?
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