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Merkel versus Schulz Diese Folgen hat die Bundestagswahl für Investoren

Nur noch wenige Wochen bis zur Bundestagswahl: Am 24. September machen die Deutschen ihr Kreuzchen. Für die Investoren unter ihnen stellt sich die Frage: „Wie beeinflussen die Wahlprogramme der Spitzenkandidaten Angela Merkel (CDU) und Martin Schulz (SPD) künftig die Finanzmärkte“?

Obwohl es die SPD vor vergangenen Wahlen immer wieder geschafft hat, Rückstände aufzuholen, scheint die aus den aktuellen Umfragen klar hervorgehende Führung der CDU mit rund 15 Prozentpunkten vor der SPD kaum überwindbar.

„Regierungskoalition beeinflusst Finanzbranche stark“

Die möglichen Reaktionen der Finanzmärkte auf den Wahlausgang sind vielfältig. Gewinnt Merkel, beeinflusst neben dem Koalitionspartner vor allem die Verteilung der Ministerien die Richtung.

Doch wie reagieren die verschiedenen Asset-Klassen im Einzelnen auf einen erneuten Wahlsieg Merkels? Und was passiert im unwahrscheinlichen Fall einer Merkel-Niederlage?

Die nachfolgende Grafik zeigt, dass die Triumphe Merkels in den Jahren 2005, 2009 und 2013 vom deutschen Aktienmarkt stets begrüßt wurden.

Auch langfristig dürfte ein Wahlsieg Merkels die Kurse an den Aktienmärkten eher stützen als ein SPD-Sieg. Die ohnehin bereits gute Stimmung in den Chefetagen deutscher Unternehmen wird unter „Merkel IV“ vermutlich anhalten. Eine Regierungsbeteiligung der FDP wäre ein zusätzlicher Verstärker der „guten Laune“. Nicht ohne Grund erhielt die Partei bislang achtmal so viele Großspenden als SPD und Grüne zusammen.

Sollte das erfreuliche konjunkturelle Momentum in Deutschland und Europa dank einer CDU-geführten Regierung länger bestehen, spricht zudem einiges für eine überdurchschnittliche Performance zyklischer Branchen wie Maschinenbau sowie IT- und Rohstoffe.

Am Rentenmarkt geht ein Sieg Merkels im Vergleich zu einem SPD-Triumph im Verlauf der Legislaturperiode vermutlich mit einem weniger starken Aufwärtsdruck auf Bundesrenditen einher. Schließlich unterstellen Investoren einer CDU-geführten Regierung eine Fortsetzung der Haushaltsdisziplin.

Aufgrund der niedrigeren Schuldenquote ist die Emissionstätigkeit des Bundes und damit das Angebot an Staatsanleihen seit dem Jahr 2009 stetig gesunken. Weniger Angebot bedeutet höhere Preise und somit niedrigere Renditen. Vergleichsweise weniger schuldenfinanzierte Staatsausgaben sprechen zudem für einen verhältnismäßig geringeren Inflationsdruck in den nächsten Jahren.