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Aktualisiert am 06.06.2018 - 10:17 Uhrin Unentdeckte FondsperlenLesedauer: 2 Minuten

M&G Japan Smaller Companies „Wir fahren einen ausgeprägten Verhaltensansatz“

Johan Du Preez schaut genau hin, wenn andere Marktteilnehmer nervös werden.
Johan Du Preez schaut genau hin, wenn andere Marktteilnehmer nervös werden.

Es gibt ja diese Anleger, die ausdrücklich nicht das haben wollen, was alle anderen haben. Die keine auf Indextauglichkeit aufgepumpten Unternehmen wünschen. Die misstrauisch werden, wenn alle etwas Bestimmtes haben wollen. Wenn Sie sich jetzt dreimal angesprochen fühlen, sollten Sie sich mal den M&G Japan Smaller Companies ansehen. Die Fondsgesellschaft M&G Investments weist für den Nebenwertefonds einen Active Share von 98,3 Prozent aus. Das heißt, dass fast das gesamte Portfolio nicht im Vergleichsindex, dem Russell Nomura Mid-Small Index, auftaucht. Einen eigenen Kopf haben, nennt man das wohl.

Das bestätigt auch Fondsmanager Johan Du Preez. Wenn man ihn nach dem Wesen des Fonds fragt, bekommt man die Antwort: „Wir fahren bei unseren Investments einen ausgeprägten Verhaltensansatz.“

Und dann schiebt er nach: „Wir untersuchen Preisbewegungen, die andere Anleger durch ihre emotionalen Entscheidungen ausgelöst haben.“ Solche Ereignisse nennt er „Episoden“ oder auch „Vorfälle“.

Grundlage ist eine hauseigene Datenbank für ein Universum von 1.500 Unternehmen. Interessant wird es dann, wenn aktueller Kurs und Bewertung stark von den bisherigen Werten und der Historie des Anlageuniversums abweichen. Dann nehmen die M&G-Leute solche Kandidaten genauer unter die Lupe.

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„Dabei konzentrieren wir uns in erster Linie auf Risiken. Wir versuchen aber auch, die nachhaltigen Gewinne und Gewinntreiber nachzuvollziehen“, so der Fondsmanager. Die sich daraus ergebende Frage lautet immer: Wie sinnvoll ist die Aktie gerade bewertet? Und wie stark übertüncht die aktuelle Investmentstory die eigentlichen Fakten?

Ein Beispiel ist das Unternehmen Wacom, mit einer Gewichtung von 4,7 Prozent die größte Position im Portfolio. Es stellt Stifte her, mit denen man auf Tablets und Smartphones digital zeichnen kann. Das Geschäft läuft gut. Der relevante Vorfall passierte Ende 2015, als Marktteilnehmern Bedenken kamen. „Es ging um die Konkurrenz im Geschäft mit diesen Komponenten und den Kampf um die Kunden“, erklärt Du Preez. Vor allem die kurzen Produktzyklen – die Bauteile veralten schnell – bereiteten Anlegern Sorge über die kommenden Investitionsrunden und die Margen der Produkte. Für den M&G-Manager war das eine gute Gelegenheit. „Wir waren sicher, dass die anderen Investoren das wahre Potenzial der Firma als Spitzenproduzent in dem Nischenmarkt für elektronische Stifte nicht vernünftig eingepreist hatten“, so Du Preez.

Der Effekt: Ab Ende 2015 brach die Aktie von Wacom bis November 2016 um mehr als 30 Prozent ein (in Euro umgerechnet). Heute hat sie alles wieder aufgeholt und liegt sogar mehr als 30 Prozent im Plus – vor dem Vergleichsindex.

Den lässt der Fonds auch als Ganzes souverän hinter sich. Auf Sicht von drei Jahren um 13 Prozentpunkte und über zehn Jahre sogar um satte 160 Prozentpunkte.

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