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Michael Gollits Darum mag Vermögensverwalter Hochzinsanleihen

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Safety first

Die Flucht in vermeintliche Sicherheit lässt sich gut an den Renditen von Anleihen ablesen. Deutsche Bundesanleihen, die als absolut zahlungssicher gelten, bieten bei einer zehnjährigen Laufzeit nur noch weniger als 0,3 Prozent Zinsen ab. Bei risikoreicheren High-Yield- oder Hochzinsanleihen werden in Europa dagegen Risikoaufschläge von respektablen 610 Basispunkten, also von mehr als sechs Prozentpunkten fällig. In den USA beträgt der sogenannte Spread sogar mehr als 800 Basispunkte. Die Marktteilnehmer gehen also allgemein von einer überdurchschnittlich hohen Ausfallrate von Unternehmensanleihen im High-Yield-Segment aus. Das gilt noch verstärkt für den amerikanischen Energiebereich. Das faktische konjunkturelle Umfeld passt jedoch nicht zu den augenblicklich herrschenden Sorgen. Zwar schwächt sich die US-Konjunktur mittlerweile wieder ab, von einer Rezession ist sie aber noch weit entfernt. Außerdem bestehen gute Chancen, dass der Ölpreis zumindest einen Boden ausgebildet hat bzw. sich auf mittlere Sicht wieder erholt. Schließlich blenden die Finanzmärkte weitgehend aus, dass zahlreiche Unternehmen längst begonnen haben, ihre Bilanzsituation und damit ihre Schuldentragfähigkeit zu verbessern.

In diesem Umfeld ergeben sich für den risikobereiten Anleger Opportunitäten, die durchaus an solche aus dem Jahreswechsel 2008/2009 erinnern. Damals starteten die Aktienmärkte eine siebenjährige Rally. Ähnliches spielte sich im High-Yield-Bereich ab. Für risikotolerante Anleger, die die Gelassenheit besitzen, auch höhere Tagesschwankungen auszuhalten, bestehen zurzeit attraktive Investitionschancen. Denn die aktuellen Risikoaufschläge, die die zweifelsohne vorhandenen Gefahren – auch die von Zahlungsausfällen – reflektieren, vergüten die Risikobereitschaft mehr als ausreichend. Im High-Yield-Bereich sind dadurch in den kommenden Jahren aktienähnliche Renditen zu erwarten, die sich aber bei geringeren Volatilitäten erzielen lassen. Durch eine breite Streuung – zum Beispiel per Fonds - kann zudem das Ausfallrisiko reduziert werden.

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