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Mikrofinanzfonds Bis zu 4 Prozent Rendite mit 58.365 Mikrokrediten

Edda Schröder gründete 2006 die auf Mini-Kredite spezialisierte Gesellschaft Invest in Visions
Edda Schröder gründete 2006 die auf Mini-Kredite spezialisierte Gesellschaft Invest in Visions
Das Schwein von Frau Phnog ist trächtig. Doch sie hat nicht das nötige Geld, es durch die Trockenheit des Sommers 2011 in Kambodscha zu bringen. Im April leiht sie sich 40 Dollar, um die Sau füttern zu können. Später verkauft sie die Ferkel und zahlt ihren Kredit zurück. Edda Schröder aus Deutschland besucht die dreifache Mutter im Jahr 2013 und erfährt, dass sie nun sogar ihre Tochter zur Universität schicken kann. Dank 40 Dollar. Der IIV Mikrofinanzfonds vergibt indirekt solche Mini-Kredite an Menschen, für die eine ganze Existenz daran hängen kann. Das Fondsgeld geht an Mikrofinanzinstitute (MFI), die es in ärmeren Ländern rund um den Globus gibt. Und die vergeben wiederum die Kredite an Bedürftige. „Manche Kreditberater fahren mit dem Moped auf die Dörfer und holen die Zinsen dort noch in bar ab“, berichtet Edda Schröder, die das Unternehmen Invest in Visions im Jahr 2006 gründete. Wobei die Zahlen in dieser Art Kreditgeschäft anders aussehen als hierzulande. Ein einzelner Kredit liegt je nach Land zwischen 20 und 10.000 US-Dollar und läuft im Schnitt drei bis neun Monate. Die Zinsen betragen laut Weltbank im Durchschnitt 26 Prozent aufs Jahr gerechnet. Das passt zum Umfeld: Die Inflationsraten liegen mitunter in horrenden Höhen, und etwa in Tadschikistan bekommt man 17 Prozent auf ein Sparguthaben, weiß Schröder. In Honduras nehmen private Geldverleiher 20 Prozent Zinsen – pro Tag. Wegen der hohen Kosten der MFIs kommen beim europäischen Anleger allerdings deutlich niedrigere Renditen an. 3 bis 4 Prozent seien langfristig gut erreichbar, meint Schröder. Bislang sind es 2,4 Prozent pro Jahr seit Auflegung im Oktober 2011. Was den Fonds besonders wertvoll macht: Die Gewinne haben nichts mit Anleihe- und Aktienmärkten zu tun. Wenn es dort mal wieder krachen sollte, betrifft das den Mikrofinanzfonds nicht im Geringsten. Warum? Weil er keine börsennotierten Wertpapiere enthält, sondern nur die direkten Darlehen an die MFIs. „Par 30“ ist die Schlüsselzahl Was könnte ihn aus der Bahn werfen, wenn es ein Börsencrash nicht vermag? „Im schlimmsten Szenario könnten wirtschaftliche oder politische Probleme dafür sorgen, dass mehrere MFIs in verschiedenen Ländern vorübergehend zahlungsunfähig werden“, erklärt Schröder. Zurzeit sei man in dieser Hinsicht in Zentralasien vorsichtig und beobachte die Lage genau. Als Indikator gilt die Kennzahl „Par 30“, die zeigt, für wie viele Kredite die Zinsen länger als 30 Tage überfällig sind. Derzeit liegt Par 30 portfolioweit bei etwa 5 Prozent. Insgesamt liegt die Ausfallquote bei den Endkreditnehmern bislang bei gerade mal 2 Prozent. Davon können manche europäische Banken nur träumen. Weil er so besonders konstruiert ist, passt der Fonds nicht in die europäische Fondsrichtlinie Ucits. Er ist ein sogenannter AIF, ein Alternativer Investmentfonds. Anleger können nur einmal im Monat einsteigen und nur vierteljährlich ihr Geld wieder abziehen. Kein Wunder: Schließlich wäre es ja auch nicht nett, auf die Dörfer zu fahren und Schulden vorzeitig einzutreiben. Vergrößern >> 

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