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Mischfonds-Boom „Nur wenige Mischfonds werden sich dauerhaft durchsetzen“

Maik Bolsmann, Geschäftsführer der B&K Vermögen in Köln
Maik Bolsmann, Geschäftsführer der B&K Vermögen in Köln
Dem Deutschen Fondsverband BVI zufolge sind Mischfonds in Deutschland seit Monaten die beliebteste Produktgruppe unter den Fonds. Durch die hohen Zuflüsse liegt die Vermutung nahe, dass es sich beim Mischfonds-Boom um ein vorübergehendes Phänomen handelt. Auf einen großen Teil der Mischfonds sehen wir auf Dauer schwierige Zeiten zukommen, denn durchsetzen werden sich nur die wirklich gut gemanagten Investmentlösungen. Diese gilt es zu identifizieren. Mischfonds sind zu Recht beliebt. Es handelt sich um ein Wohlfühlprodukt für alle Interessensgruppen: Kunde, Berater und Fondsgesellschaft. Der Kunde erhofft sich im ausgewählten Produkt einen erfolgreichen Vermögensverwalter für jede Marktlage gefunden zu haben, der Berater kann das Markt-Timing an den Fondsmanager delegieren und der Manager kann sich auf seine Arbeit konzentrieren, ohne einer Vielzahl von Kunden regelmäßig seine Sicht der Dinge erörtern zu müssen. Aus Sicht der Anleger ist die aktuelle Boomphase positiv zu bewerten. Reger Wettbewerb war schon immer ein Vorteil. Wenn ein Fonds dauerhaft überleben will, muss sich die Transparenz weiter erhöhen. Das bedeutet, dass Anbieter ihr Profil schärfen, ihre Investmentphilosophie, Anlagestrategie und das Risikomanagement klarer und greifbarer definieren werden. Die Fondsindustrie wird sich nicht einfach im Erfolg sonnen können, sie wird Standards entwickeln müssen, um die Produkte vergleichbarer zu machen. Das gilt gleichermaßen für die Kostenstruktur, die in erheblichem Maße unterschiedlich ist. Nachdem das Angebot inzwischen riesig und kaum zu überblicken ist, kommt dem Auswahlprozess eine entscheidende Rolle zu. Hierzu gehört der Blick auf qualitative Aspekte: ein erfahrenes, konstantes Fondsmanagement, ein Managementstil, der mit dem aktuellen Marktumfeld in Einklang steht und ein funktionierendes Risikomanagement. Genauso wichtig ist die Analyse und Auswahl anhand klassischer Kennzahlen wie Performance, Volatilität und Sharpe Ratio. Darüber hinaus muss der Blick in die Zukunft gerichtet werden: So haben beispielsweise in den vergangenen Jahren viele Mischfonds mit defensivem Charakter (geringer Aktienanteil) zwar gute Ergebnisse durch Kursgewinne aufgrund des extrem gefallenen Zinsniveaus erzielt. Bei einem Zinsniveau nahe Null über nahezu das gesamte Laufzeitspektrum versiegt diese Renditequelle jedoch zusehends. Daher werden solche Fondslösungen erfolgreich sein, die ein breites Spektrum an Anlageklassen und Instrumenten kombinieren und damit eine angemessene Rendite erwirtschaften. Und auch bei der Geldanlage in Mischfonds gilt: Nicht alle Eier in einen Korb legen. Die geschickte Kombination verschiedener Fondsmanager, deren Weltanschauungen und Investmentstile ist unserer Meinung nach für konservative Anleger im aktuellen Marktumfeld der Schlüssel zum Erfolg. Anleger sollten dabei kleineren, weniger prominenten Mischfonds genauso ihre Beachtung schenken. Sie erwirtschaften oftmals höhere Renditen als ihre großen Pendants.

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