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Mischfonds riskanter als individuelle Vermögensverwaltung? Im Namen aller Berater – danke für die Warnung

Klaus-Dieter Erdmann
Klaus-Dieter Erdmann
In den vergangenen Wochen nahmen die Warnungen von Vermögensverwaltern und Analysehäusern vor dem Einsatz von Mischfonds zu. Neben berechtigten Einwänden, etwa jenem, dass Multi-Asset die Königsklasse unter den Fonds sei und eine große Expertise erfordere, finden sich meines Erachtens aber leider auch Meinungen, die auf falscher Logik basieren.

So weisen manche Kritiker auf den Umstand hin, dass ein Mischfonds-Manager den Anleger nicht kennt. Durch die aktive Gewichtung der Asset Allocation könne daher ein Fonds – im Gegensatz zur individuellen Vermögensverwaltung – nicht mehr zum Risikoprofil des Kunden passen. Für diese Warnung möchte ich mich in Namen aller Berater herzlich bedanken. Genau diesen fällt doch im Rahmen des Relationship-Managements die Aufgabe zu, das Risikoprofil stetig zu hinterfragen und mit den Fonds-Investments und sonstigen Anlagen des Kunden abzugleichen.

Wir laden aber auch gerade vor diesem Hintergrund die Vermögensverwalter ein, die für ihre Kunden nur eine individuelle Beratung anbieten, sich der Transparenz und Vergleichbarkeit zu stellen. Dabei geht es darum, die Leistungen der Vermögensverwalter innerhalb der von ihnen definierten Anlagestrategie, die idealerweise zum Risiko-Renditeprofil des Anlegers passt, zu vergleichen. Hierzu müssen die Chancen und Risiken in einem transparenten Vergleich aufgezeigt werden, so dass der Kunde eine Entscheidungsgrundlage hat, die ihn auch vor möglichen Enttäuschungen bewahrt.

Durch die Trennung zwischen Asset- und Relationship-Management erhöht sich meines Erachtens zudem die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde ein zu ihm passendes Rendite-Risiko-Profil erhält. Schließlich kann die Beratung individueller und unabhängiger sein, als wenn zugleich Asset-Management betrieben wird.

Somit können Anleger, die vermögensverwaltende Fonds in ihren Depots haben, auch an turbulenten Tagen die Marktentwicklungen beobachten, ohne tätig werden zu müssen – die taktische Asset-Allokation wird aktiv durch die Fondsmanager vorgenommen.

Wie wir immer gesagt haben, können sich auch Mischfonds beziehungsweise vermögensverwaltende Fonds Marktverwerfungen nicht zur Gänze entziehen. Nach ersten Auswertungen konnten sie die Abschwünge aber auch dieses Mal abfedern. Ein Vergleich mit den Leistungen aus der klassischen individuellen Vermögensverwaltung bringt sicherlich interessante Erkenntnisse.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren Anlageentscheidungen.

Ihr Klaus-Dieter Erdmann

Über den Autor: Klaus-Dieter Erdmann ist Gründer und Geschäftsführer der MMD Multi Manager GmbH in Arnsberg. Das Unternehmen hat sich auf die Analyse vermögensverwaltender Fonds spezialisiert und wertet mit Hilfe einer hauseigenen Datenbank kontinuierlich mehr als 1.500 Angebote dieser Produktkategorie aus. Für DER FONDS berichtet Erdmann alle zwei Wochen über neue Trends in der Vermögensverwalterfonds-Szene.

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