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Aktualisiert am 16.05.2013 - 10:52 Uhrin FondsLesedauer: 5 Minuten

Mischfonds: "Unterschiedliche Ansätze, aber alle mit Hand und Fuß"

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Die zweite große Rolle in seinem Portfolio spielt Gold, wobei dessen Gewichtung schon höher war als die aktuellen 13,5 Prozent. Vom jüngsten Kursverlust lässt sich Flossbach nicht verunsichern. Der gehe vor allem auf Verkäufe von kurzfristig orientierten Spekulanten zurück. Gold sei noch immer die „Währung der letzten Instanz“ und sichere gegen bestimmte Szenarios ab, in denen Aktien zumindest zeitweise nicht funktionieren.

Auch Didier Saint-Georges rechnet mit der Nifty-Fifty-Story. „Deren Rückkehr ist aber schon recht weit fortgeschritten. In den USA und Europa haben defensive Titel und große Unternehmen die Zykliker weit hinter sich gelassen“, so das Mitglied des Managementkomitees bei Carmignac Gestion. Das könne sicher noch eine Weile weitergehen, allerdings wirkten die Bewertungen schon recht hoch.

Vorsicht wegen schlaffer Wirtschaft

Die Manager des Carmignac Patrimoine, Edouard Carmignac und Rose Ouahba, dürfen nur bis zu 50 Prozent des Kapitals in Aktien investieren. Derzeit ist die Quote mit 37 Prozent relativ niedrig, weil die Erholung der US-Wirtschaft wieder etwas erlahmt. Auch von der Rezessionsfront in Europa kommt noch immer nichts Gutes.

Dagegen besteht seit Dezember eine währungsgesicherte Position in japanischen Aktien, die die Kursanstiege in Yen direkt in Euro um-wandelt. Japan schwächt derzeit gezielt seine Währung, was bei Exportwerten für Kursaufschläge sorgt. Rentenseitig setzt das Carmignac-Team unter anderem auf Unternehmensanleihen aus den Euro-Peripherieländern mit noch vernünftigen Risikoaufschlägen. Systemrisiken seien ja weitgehend ausgeschaltet.


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Deutlich weniger makromäßig ist dagegen Guy Stern unterwegs, dessen Standard Life Global Absolute Return Strategies durch Zuflüsse institutioneller Anleger in die Topseller-Liste gelangt ist. Stern will ihnen Sicherheit und Rendite in allen Situationen liefern. Das Portfolio wirkt wie ein unsortiertes Sammelsurium, ist es aber nicht. „Durch einzelne Analysen und Berechnungen entsteht ein Universum aus 45 bis 60 Anlageideen, die alle Geld bringen sollen. Die stellen wir zu einem Portfolio zusammen, sodass die Renditen unverändert bleiben, die Risiken aber minimiert werden“, erklärt Stern.

Das Ganze solle ein sehr stabiles Gebäude werden, das trotz-dem die benötigte Rendite schafft. Ein wichtiges Thema ist derzeit die Frage, was rohstoffreiche Länder mit ihrem Reichtum anstellen. Stern: „Mexiko ist beispielsweise ein ölreiches Land. Es nutzt die Einnahmen, um die Fiskalpolitik zu stützen. Das lässt die Währung aufwerten, weshalb wir sie über mexikanische Staatsanleihen im Portfolio haben.“ Den Kanadischen Dollar hat Stern dagegen gegenüber dem US-Dollar geshortet. Das Überangebot an Immobilien und die hohen privaten Schulden in Kanada gefallen ihm nicht

Nur der Risikobeitrag zählt

Um das Gesamtrisiko steuern zu können, gewichtet Stern die Positionen nach ihrem Risikobeitrag. Das macht auch der Manager des Invesco Balanced-Risk Allocation, Scott E. Wolle – zumindest grundsätzlich. Er verkneift sich jede Art von Marktprognosen und verteilt das Geld auf Anleihen, Aktien und Rohstoffe, sodass jede Kategorie das gleiche Risiko beisteuert.

Davon darf er zwar deutlich abweichen, „allerdings ist der Renditebeitrag des taktischen Prozesses relativ gering“, so der Manager. Untergewichtet hat er derzeit Rohstoffe. Die Auswahl von Positionen richtet sich danach, ob sie das Gesamtrisiko senken können und ob sie langfristig eine Rendite erwarten lassen. Das Invesco-Team erstellt dazu jährlich eine Research-Agenda, die Elemente aus- und einsortiert.

Erfahren Sie auf der nächsten Seite mehr über die fünf Fonds im Kurzporträt.

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