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Mischfonds Wie M&G die Multi-Asset-Klaviatur spielt

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Ermittlung des „Fair Value“


Das funktioniert so: Zunächst veranschlagt das Team für jede Anlage den sogenannten „Fair Value“, also den Preis, der ihrem „wirklichen“ Wert entspricht. Dazu wird eine Vielzahl von Kennziffern herangezogen: etwa die historische erwartete Rendite, ökonomische Theorien und Anlegervorlieben für einzelne Assetklassen. Der sich ergebende neutrale Wert ist der Preis, zu dem das jeweilige Papier nach Ansicht des M&G-Multi-Asset-Teams gehandelt werden sollte. Häufig weichen die Notierungen an den Börsen allerdings mehr oder weniger stark von diesem „fairen“ Preis ab. Dafür kann es fundamentale Gründe geben; vielfach aber sind derartige Abweichungen indes nicht auf eine Veränderung der objektiven Daten zurückzuführen, sondern lassen sich durch Emotionen wie Angst oder Gier erklären. Diese Preisanomalien nutzen die Fondsmanager, indem sie die Portfolios so ausrichten, dass jene von einer Rückkehr zu neutralen Preisen profitieren.

Die M&G-Multi-Asset-Manager können dabei flexibel vorgehen und reagieren auch kurzfristig auf veränderte Marktbedingungen. So haben sie etwa im Zuge der Turbulenzen an den Aktienmärkten Anfang August das Aktienengagement der Fonds zunächst reduziert. „Angesichts der Weltwirtschaftslage erschien das Ausmaß des Ausverkaufs am Aktienmarkt Mitte August aber übertrieben, sodass wir diesen als Chance begriffen, den etwa 5-prozentigen Aktienanteil, den wir zu Beginn des Monats abgestoßen hatten, wieder aufzubauen“, erläutert Nevado, der auch weiterhin das größte Ertragspotenzial an den Aktienmärkten sieht: „Auch wenn dort die Preise im absoluten Sinne nicht mehr als sehr günstig bewertet sind, ist die Risikoprämie angesichts der nahe bei null liegenden Zinssätze und sehr niedrigen Anleiherenditen nach wie vor hoch.“



Einzelmärkte übergewichtet

Entsprechend hält Nevado es für die sinnvollste Strategie, einzelne ausgewählte Aktienmärkte überzugewichten und gängige Anleihen deutlich unterzugewichten. Für die Umsetzung ihrer Strategie nutzen die Fondsmanager beim M&G Prudent Allocation Fund und beim M&G Dynamic Allocation Fund auch Derivate, die eine noch flexiblere Steuerung und in begrenztem Umfang Short-Positionen ermöglichen. So halten sie derzeit Short-Positionen in britischen, US- und japanischen Staatsanleihen, im S&P-500-Index sowie im Japanischen Yen, im Taiwanesischen Dollar, im Koreanischen Won, im Chinesischen Renminbi und im Singapur- und Australischen Dollar.

Bislang ist das zugeich sicherheits- wie auch ertragsorientierte Konzept aufgegangen: Der älteste Fonds der Multi-Asset-Familie, der im Dezember 2009 aufgelegte M&G Dynamic Allocation Fund, hat lediglich 2011 einen geringen Verlust von 0,5 Prozent verbucht und konnte in allen übrigen Kalenderjahren deutlich im Plus abschließen.

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