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Mit konträrem Ansatz gegen die Krise So konnte ein Hedgefonds-Manager 9 Monate lang Verluste vermeiden

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Fuchs und sein 19-köpfiges Team haben einige ihrer besten Ideen in China gefunden. Als nach der Yuan-Abwertung im August bearishe Spekulanten die Preise von drei- und sechsmonatigen Forwards hochtrieben, verkaufte BFAM diese Kontrakte und kaufte stattdessen günstigere zwölfmonatige Forwards. Dieser Trade zahlte sich aus, als sich die Preise aufeinander zubewegten. Die chinesische Währung hat sich seit ihrem Fünf-Jahres-Tief im Januar gegenüber dem Dollar um 1,2 Prozent erholt.

Fuchs zufolge hat BFAM im Januar letzten Jahres begonnen, Kaisa-Anleihen zu kaufen, als die 2018 fälligen Titel der chinesischen Firma bei nur noch 26 Cent je Dollar notierten. Kaisa geriet im April 2015 zwar in Verzug, aber die Bonds sind seitdem auf etwa 79 Cent gestiegen. BFAM zählt zu einer Gruppe ausländischer Kaisa-Gläubiger, die auf bessere Restrukturierungsbedingungen für die Anleihengläubiger drängen.

„Wir halten nach Situationen Ausschau, wo die Anleihen bereits unter einem extremen Szenario bepreist werden", sagt Fuchs. Er hat letztes Jahr auch andere ’B’-geratete chinesische Immobilienpapiere erworben und wartet, bis die Anleihen fällig sind oder von den Emittenten zurückgekauft werden. Die Bonds wurden nach seinen Angaben im vergangenen Juni mit einer Durchschnittsrendite von etwa zehn Prozent gehandelt, womit vier Mal so hohe Verluste wie während der weltweiten Finanzkrise von 2008 eingepreist sind.

Karaokebar

Am Aktienmarkt hat Fuchs mit der seiner Meinung nach bestehenden Abkopplung der Preise kurzfristiger Aktienoptionen von längerfristigen Kontrakten Geld verdient. Erstere verkaufte er, um von der Angst der Investoren vor einem angeblich bevorstehenden Ausverkauf zu profitieren. Die Optionen mit längerer Laufzeit kaufte er, weil deren Werte durch private Banken gedrückt waren, die strukturierte Produkte an Einzelinvestoren verkauft hatten.

Natürlich waren nicht alle Trades von BFAM ein Durchmarsch. Yuan-Options-Positionen, die an die Erwartung gekoppelt waren, dass der Konjunkturausblick nicht so schlecht sei wie von anderen Investoren vermutet, sorgten während der Abwertung vom August für Verluste. BFAM investierte auch in ein chinesisches Solarunternehmen, das jüngst Insolvenz anmeldete, sagt Fuchs, ohne die Firma beim Namen zu nennen.

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