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MLP übernimmt Domcura „Die Kundenbestände sind heilig“

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Wo liegen die Grenzen, was ist mit den Kundendaten?

Bauer: Wir leben vom Vertrauen der Domcura-Vertriebspartner; sie müssen sich auch in der neuen Konstellation gut aufgehoben fühlen und sehen, dass Domcura sie weiterhin gut bedient. Dabei müssen die Vertriebspartner darauf vertrauen können, dass ihre Bestände heilig sind, auch gegenüber anderen Partnern. Domcura arbeitet heute schon mit rund 5.000 Vertriebspartnern, die mitunter auch Wettbewerber von MLP sind. Wir ziehen hier extrem hohe „Chinese Walls“ ein. Das ist für MLP eine Selbstverständlichkeit und wie gesagt in unserem ureigenen Interesse als Besitzer von Domcura.

Das Assekuradeur-Modell der Domcura soll weiter ausgebaut werden, wie ist das zu verstehen?

Schwarzer: Wir verfügen über eine ganze Reihe von Produktlinien und werden diese mit den Experten des MLP Produktmanagements aufarbeiten, auch mit entsprechenden Risikoträgern, zum Teil wird dabei auch eine neue Produktwelt geschaffen: Zurzeit macht bei Domcura das Privatgeschäft noch den größeren Teil aus. Im Jahr 2016 werden wir uns noch mehr auf das gewerbliche Geschäft konzentrieren. Dazu werden wir noch weitere Gewerberechner für einfaches standardisiertes Geschäft herausbringen, aber auch Spezialisten zur Verfügung stellen, die auch komplexes großgewerbliches Geschäft abwickeln können.

Bauer: Der Ausbau bei Domcura hat zwei Dimensionen: Erstens werden wir weiterhin neue hochwertige Produkte entwickeln. Zweitens glauben wir insbesondere in den Massensparten daran, dass es sich lohnt, in Prozess- und Informationsqualität sowie Digitalisierung zu investieren. Das kommt der Domcura und dem gesamten Maklermarkt zugute. Denn durch den Margendruck wird es für den freien Vertrieb immer wichtiger, auf schlanke und effektive Prozesse zu achten.

Warum hat das Modell eines Assekuradeurs im aktuellen Marktumfeld Vorteile?

Schwarzer: Gerade in der aktuellen Marktlage haben wir eine Vielzahl von Risikoträgern, die sich nun auch verstärkt dem Sachgeschäft widmen, weil sie wegen der Auswirkungen des LVRG Probleme im Lebengeschäft haben. Das heißt, viele kleinere VVaG werden ihr Sachgeschäft ausbauen müssen und hier besteht für uns eine große Chance im Einkauf, die wir für unsere Kunden nutzen werden. Wir werden hierzu verstärkt Konsortialprodukte entwickeln, in die mehrere Risikoträger eingebunden sind – dabei suchen wir uns den jeweils besten Anbieter aus. Zugleich erreichen wir damit eine Nivellierung der Risiken.

Bauer: Durch das Modell des Assekuradeurs können wir alle Themen belegen, die zum Service gehören, während sich der Versicherer auf seine Aufgabe als Risikoträger konzentriert. Damit können wir eine Vielfalt an Versicherungen anbieten, aber gleichzeitig dem Makler unabhängig vom Versicherer einen konstant hohen Servicestandard mit ein und demselben Ansprechpartner bieten. Das schätzen Makler sehr. Zudem ist der Insolvenzschutz für Makler als Partner der Domcura durch unseren Einstieg wesentlich erhöht.

Werden neun weitere Jahre bis zur nächsten Akquisition von MLP vergehen?

Bauer: Wir sind nicht krampfhaft auf Akquisitions-Tour, aber wir sind immer offen für Zukäufe, die strategisch sinnvoll sind, unter anderem im Bereich der Vermögensverwaltung bei Feri.

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