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Aktualisiert am 03.07.2020 - 09:33 Uhrin Grünes GeldLesedauer: 2 Minuten

Modernes Nachhaltigkeitskonzept Bürgerstiftung Braunschweig formt ihren Fonds

Ulrich Deissner, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Braunschweig
Ulrich Deissner, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Braunschweig

Zukunftsfähige Ressourcennutzung, Energie, Teilhabe & Gleichberichtigung, Moral und Gerechtigkeit – Diese fünf Kriterien für Nachhaltigkeit fließen ab sofort in den Allokationsprozess des Bürgerstiftungsfonds ein.

Das Besondere an diesem Nachhaltigkeitskonzept: Der Anlageausschuss – mehrheitlich besetzt durch Entscheider aus Stiftungen – definiert selbst, welche Titel als nachhaltig gelten und daher für ein Investment in Frage kommen. Die Kriterien erarbeiteten die Mitglieder in diversen vorangegangenen Workshops gemeinsam mit der imug Beratungsgesellschaft für sozial-ökologische Innovationen mbH. Dabei einigten sich die Teilnehmer auf eindeutige Faktoren, die zum Ausschluss bestimmter Aktien sowie Anleihen führen. Damit schafft das Management des Bürgerstiftungsfonds eine weitere Stufe der Transparenz, denn der neue Investmentprozess samt aller Kriterien ist für jeden Anleger einsehbar.

Ulrich Deissner, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Braunschweig erklärt: „Mit dieser Herangehensweise ist das Management des Bürgerstiftungsfonds einzigartig. Wir geben Stiftungen den Raum Ihrer Überzeugung nach zu investieren und somit Ihre Werte gezielt umsetzen zu können. Die so definierten Kriterien können jederzeit vom Anlageausschuss angepasst werden“.

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Zwei Phasen bestimmen von nun an den systematischen Investmentprozess des Bürgerstiftungsfonds. Im ersten Schritt prüft das Fondsmanagement innerhalb eines Universums von über 2000 Unternehmen des FTSE All World Developed Index, welche Wertpapiere die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Investitionsmöglichkeiten lassen sich danach in nahezu allen Branchen finden. Dazu gehören beispielsweise Unternehmen wie der dänische Windkraftproduzent Vestas, aber auch die Deutsche Telekom, die durch eigene nachhaltige Leistungen die Kriterien erfüllt. Auch die Schweizer Investmentbank Credit Suisse qualifiziert sich beispielsweise durch ihr soziales Engagement für ein mögliches Investment.

Im zweiten Schritt des Investmentprozesses erfolgt eine fundamentale Bewertung der als „nachhaltig“ ausgewiesenen Unternehmen. Basis dafür ist ein durch das Private Banking der NORD/LB entwickeltes Kennzahlensystem. Das quantitative Screening beinhaltet fünf Faktoren: Bilanzanalyse, Unternehmensbewertung, Stimmung, Momentum und Technik.

Bürgerstiftungsfonds neu aufgestellt – Börsenriesen wie Apple und E.ON gehören nicht mehr zum Portfolio

Das Tor zum Portfolio bleibt allerdings das Nachhaltigkeitsscreening – und das aus Überzeugung. Denn danach fällt auch ein Riese wie der US-Elektronikhersteller Apple aus dem System heraus, dem Arbeitnehmerrechtsverletzungen in der Lieferkette attestiert werden. Ebenso außen vor ist E.ON, da der Energieversorger mehr als 33 Prozent seiner Umsätze in der fossilen Brennstoffindustrie erwirtschaftet.

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