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Moody's-Studie Gewinner und Verlierer des LVRG

„Wir gehen davon aus, dass sich die Reform langfristig positiv auf die deutschen Lebensversicherer auswirken wird. Anfänglich werden Umsätze und Gewinne jedoch zurückgehen“, sagt Versicherungsexperte Benjamin Serra von Moody’s.
  • Wen trifft die Absenkung des Höchstzillmersatzes?
Die Reform sieht unter anderem  eine Absenkung des Höchstzillmersatzes für die bilanzielle Anrechnung von Abschlusskosten vor. Das wird vor allem die Versicherer mit den höchsten Abschlusskosten treffen. Hierzu zählen laut Bericht Zurich Deutscher Herold, Ergo Leben und Axa Leben.

„Die Versicherer werden aller Voraussicht nach Maßnahmen ergreifen, um die finanziellen Folgen abzumildern, etwa durch geeignete Rückversicherungslösungen, durch eine Senkung der Vermittlungsprovisionen oder durch Streckung der Provisionszahlungen über die Laufzeit der Policen. Das könnte letztlich jedoch ihre Wettbewerbsposition schwächen“, heißt es in dem Bericht.
  • Welche Folgen die Garantiezinssenkung haben wird
Auch der Garantiezins für Neuverträge sinkt ab 2015 von 1,75 auf 1,25 Prozent. Das wird nach Meinung der Moody’s-Forscher bei den meisten deutschen Lebensversicherern zu Umsatzeinbußen führen, da klassische Lebensversicherungsprodukte unattraktiver werden.

Langfristig aber sinkt das Spread-Risiko für die Versicherer, was positiv ist. Die geringere Attraktivität klassischer Produkte könnte außerdem zur Entwicklung fondsgebundener und anderer alternativer Produkte beitragen. Hiervon profitieren Akteure wie Zurich oder Aachen-Münchener, die sich auf solche Produkte spezialisiert haben.

„Diversifizierte Unternehmen wie Allianz, Ergo oder Axa bieten diese Produkte zwar ebenfalls an; die Zuwächse in diesem Segment dürften die Einbußen bei den klassischen Produkten aber wahrscheinlich nicht kompensieren“, so die Moody’s-Forscher weiter.
  • Die Sache mit den Bewertungsreserven
„Die Reform begrenzt außerdem die Pflicht zur Ausschüttung von Bewertungsreserven an ausscheidende Versicherte, was für die Bonität der deutschen Lebensversicherer positiv ist“, sagt  Serra. „Diese Erleichterung wird aber nicht ausreichen, um die Wogen zu glätten, von denen die gesamte Branche anfangs erfasst sein wird.“

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