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Aktualisiert am 27.03.2020 - 12:49 Uhrin MärkteLesedauer: 2 Minuten

Morgan Stanley, Bill Gross, George Soros Wem chinesische Medien die Schuld an ihrem Börsencrash geben

Ha – da haben wir den Schuldigen: Er ist ein Fuchs auf dem Gebiet der gewagten Spekulation, er und seinesgleichen haben schon sehr dreist gegen die Bank of England gewettet - und gewonnen - und er kann mit gemeinen Tricks ganze Erdrutsche an Kursbewegungen auslösen. Alles zu seinem Vorteil, die anderen müssen leiden. Hat er jetzt etwa auch in China zugeschlagen?

Chinesische Zeitungen berichten in den letzten Tagen offenbar häufiger darüber, dass der jüngste Börsencrash auf gewieften Leerverkäufen beruhe, die feindlich gesonnene ausländische Spekulanten getätigt hätten. Zu Chinas Schaden. So berichtet es ein Blogbeitrag auf dem englischsprachigen Finanzportal zerohedge.com.

Blog-Autor Tyler Durden zitiert die China Times aus Taiwan. Sie vermutet die Finanzgesellschaften Morgan Stanley, Credit Suisse und Investor Bill Gross als Drahtzieher des jüngsten Aktienausverkaufs. Und 1997 sei ein Kurssturz in Hongkong von Börsen-Großmeister George Soros ausgelöst worden. Der schillernde Name ergänzt sich quasi als Auto-Complete-Begriff zu „Börsenspekulation“ –  das allerdings nicht nur in chinesischen Köpfen.

Her mit dem schwarzen Schaf!

Offenbar muss in der aktuellen Misere schnell ein Schuldiger gefunden werden. Allmächtige und selbstredend von außen kommende Elemente sind ein schöner Aufhänger für so undurchsichtige wie plausible Theorien.

Die Regierung in Peking ist aktuell in Erklärungsnot. Die Situation ist ihr gehörig entglitten. Eine noch ungewohnte Erfahrung für die autoritäre Führung einer Volkswirtschaft, die sich lange in einer Kette von Erfolgen sonnen konnte.

Tyler Durden jedenfalls, der aufmerksame Blogger von zerohedge.com, schließt in seiner zugespitzten Analyse: Angesichts des ausufernden Arbitrage-Handels, der vor dem Crash in China um sich gegriffen hatte und dessen Folgen nun offenbar werden, seien die Delinquenten Soros, Gross, Morgan Stanley und Credit Suisse in China derzeit noch das allerkleinste Problem.

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