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Morningstar-Analyst Wann sich die Hochzinsanleihen-Fonds lohnen

Unternehmensanleihen sind nichts für Privatanleger, meint David Swensen. Der Investmentchef der Yale-Stiftung rät von festverzinslichen Unternehmenspapieren ab. Stattdessen sollen Anleger den Renten-Anteil ihres Portfolios mit Staatsanleihen bestücken, empfiehlt er.

Ganz so weit geht Samuel Lee, Analyst bei der Rating-Agentur Morningstar zwar nicht. Doch auch der ETF-Experte warnt vor hochverzinslichen, aber auch risikoreichen Papieren. Denn bei Ramschanleihen - so werden die Hochzinsanleihen umgangssprachlich oft genannt - ist laut Lee der Name Programm. „Hochverzinsliche Papiere verhalten sich wie ein Mix aus Aktien und Staatsanleihen, weshalb sie nicht sonderlich gut geeignet sind, ein gemischtes Portfolio zu diversifizieren“, erklärt er. Und da Hochzinspapiere illiquide sind, können sie sogar empfindliche Kursverluste bringen.

Wertentwicklung wie bei Staatsanleihen

Das können Aktien natürlich auch. Doch obwohl Hochzinsanleihen von ihrem Risikoprofil einem Aktien-Anleihen-Mix ähneln, waren sie in der Vergangenheit die schlechtere Wahl. „Wenn Sie über die letzten Jahrzehnte auf einen Mix aus Aktien und Staatsanleihen gesetzt und auf Ramschanleihen verzichtet hätten, wäre Ihre risikobereinigte Rendite besser gewesen als unter Einschluss von Junk Bonds“, so Lee. Darüber hinaus hätte man da auch noch weniger Gebühren bezahlt.

Ähnliches gilt für Hochzinsanleihen-Indizes und -ETFs. Es habe zwar schon Hochzinsanleihen-Indizes gegeben, die zwei Prozentpunkte mehr Rendite als Staatsanleihen eingebracht hätten. Doch aufgrund des illiquiden Marktes hätten Anleger in diese Indizes nicht 1:1 investieren können. Indizes hingegen, bei denen das möglich war, lagen gleichauf mit den Staatsanleihen - bei einem deutlich höheren Risiko.

Fähige Manager sind leicht zu erkennen


Hände weg von Hochzinsanleihen und Hochzinsanleihen-Fonds also? Nicht ganz. Denn auch Lee selbst hat ein paar hochverzinsliche Produkte im Portfolio. Sein Geheimnis: Das aktive Management. „Fähige Fondsmanager können in wenig liquiden Asset-Klassen stetigere und höhere Überschussrenditen erzielen als es bei Indexinvestments der Fall ist“, so Lee. Wer also unbedingt Hochzinsanleihen-Fonds im Portfolio haben möchte, sollte zu aktiv verwalteten Produkten greifen.

Doch wie findet man einen fähigen Manager? Laut Lee ganz einfach. „Unfähige Manager bekommen auf illiquiden Märkten keinen Fuß auf den Boden“. Denn illiquide Märkte bieten erfahrenen Investoren die Gelegenheit, sich auf Kosten der weniger erfahren Konkurrenten einen Vorteil zu verschaffen.

Wer trotzdem wissen möchte, welche Hochzinsanleihen-Fonds die Morningstar-Analysten für besonders gut halten, findet hier drei Produktempfehlungen in den Kategorien globale und US-Hochzinsanleihen. 

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