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in ETFs & IndexfondsLesedauer: 2 Minuten

Morningstar: Anleger zwingen ETF-Anbieter zur Transparenz

Geringe Kosten, generell stabile und transparente Portfolios und Liquidität machen Indexfonds zu einer interessanten Anlage für unterschiedliche Investoren. Doch diese Produkte bergen auch Risiken, die Anleger kennen sollten, warnen die Morningstar-Analysten. Dies betreffe vor allem die sogenannten synthetischen ETFs.

Im Gegensatz zu Produkten, die den Index exakt abbilden, stellen synthetische ETFs ein Portfolio zusammen, das mit dem ursprünglichen Index nichts zu tun hat. Die zwangsläufig ebenso indexferne Wertentwicklung liefern sie einem Geschäftspartner, meist der Bank-Mutter der Fondsgesellschaft. Als Gegenleistung liefert diese wiederum die genaue Index-Performance an den Fonds. Dieses Tauschgeschäft heißt Swap.

Man unterscheidet darüber hinaus zwischen gedeckten und ungedeckten Swaps. Im Falle von ungedeckten Swaps kauft der ETF-Anbieter den Aktienkorb, den er anschließend gegen die Index-Performance eintauscht, selbst. Bei gedeckten Swaps übernimmt der Swap-Kontrahent diese Aufgabe.

Doch ob gedeckt oder ungedeckt: Investoren Swap-basierter ETFs gehen das Risiko ein, dass der Swap-Kontrahent zahlungsunfähig wird und die Performance des Referenzwerts nicht mehr liefern kann. Für dieses Risiko werden Anleger in Form geringerer Kosten im Vergleich zu Produkten mit physischer Replikation des Index entschädigt.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte ETF-Anbieter wählen, die mehrere Swap-Partner verpflichten. Im Pleitefall treten diese nacheinander in den Vertrag ein. Dieser Ansatz verringert zwar das Risiko, ist aber mit Zusatzkosten verbunden. Diese spiegeln sich wiederum in der Wertentwicklung des ETFs in Form einer negativen Abweichung vom Zielindex wider.

Transparenz ist das Wichtigste

„Letztendlich ist es dem Investor überlassen, die richtige Balance zwischen Absicherung und Ertrag zu finden und dafür eine geeignete Recherche durchzuführen“, erklären die Morningstar-Analysten. ETF-Anbieter sollten dabei Hilfestellung leisten, indem sie eine hohe Transparenz im Hinblick auf ihre Praktiken und die damit verbundenen Risiken an den Tag legen, fordern sie.

Diese Forderungen scheinen sich bald zu erfüllen. In punkto Transparenz habe die Branche in letzter Zeit große Fortschritte erzielt, so das Fazit einer Morningstar-Untersuchung unter 12 der größten ETF-Anbieter. Dies sei hauptsächlich dem Druck der Anleger zu verdanken. Eine Handvoll Swap-basierter ETF-Anbieter veröffentlicht die Zusammensetzung der hinterlegten Sicherheiten täglich auf ihrer Webseite. Weitere Anbieter haben angegeben, diesem Beispiel zu folgen.

Einen Überblick über unterschiedliche Vorgehensweisen der größten ETF-Anbieter bei synthetischen ETFs finden Sie hier und hier.

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