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Morningstar-Experte im Interview Fondsvertrieb-Vorbild USA? Warum Kosten den Absatz bestimmen

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Welche Auswirkungen hat diese Rationalität auf den Fondsabsatz?

Burns: Neben den erwähnten Produktkategorien stehen die Kosten im Vordergrund. Davon profitieren Indexfonds und institutionelle Fondsklassen aktiver Fondslösungen. Die Zahlen sprechen da eine ganz eindeutige Sprache: Zwischen 1990 und 2002 gehörten 39 Prozent der verkauften Fonds zu den preiswertesten Fonds. Zwischen 2003 und 2015 stieg diese Zahl auf 93 Prozent.

Was sollten Asset Manager für Lehren ziehen aus dieser Entwicklung?

Burns: Für Asset Manager und besonders für den Vertriebsbereich ist es ganz wichtig, sich als vertrauensvoller Berater zu positionieren. Immer neue Produkte auf die Rampe zu stellen, reicht schon lange nicht mehr. Sie müssen die Bedürfnisse ihrer Kunden viel tiefer verstehen und sie müssen schlüssige Lösungen für ganz individuelle Portfolios liefern.

Verstärken Robo-Advisors den Wettbewerb?

Burns: Ganz sicher. Berater werden sich daher auch um kleinere Portfolio- und Ticketgrößen kümmern müssen. Die großen Adressen des Asset Managements haben ja bereits reagiert und einige Robos übernommen. Da geht es jedoch weniger um einen ultimativen Algorithmus. Die Großen wollen einen Zugang, der im Hintergrund mit hauseigenen Produkten bestückt wird.

Scott Burns

leitet seit Januar 2015 die Asset-Management-Einheit der US-Rating-Agentur Morningstar. Darunter fallen alle Service- und Analyseleistungen für Fondsgesellschaften. Zuvor war Burns Leiter des globalen Manager-Researchs für Morningstar.

Foto: Lutz Sternstein

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