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Aktualisiert am 11.09.2014 - 17:31 Uhrin Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 4 Minuten
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Multi-Asset-Strategien Wie Anleger dem Niedrigzinsumfeld entkommen

Michael Fredericks, Mitglied des Multi Asset Strategies-Teams BlackRock, Co-Manager BGF Global Multi-Asset Income Fund
Michael Fredericks, Mitglied des Multi Asset Strategies-Teams BlackRock, Co-Manager BGF Global Multi-Asset Income Fund
87 Prozent der Deutschen, so eine Studie des Vermögensverwalters BlackRock, haben ein Sparbuch. Nirgendwo sonst in Europa ist diese Quote so hoch. Insgesamt halten deutsche Sparer, so aktuelle Zahlen der Deutschen Bundesbank, rund 70 Prozent ihres Vermögens als Bankeinlagen oder in Form von Versicherungsprodukten. Entscheidend dabei: Damit sind die Anleger hierzulande direkt, zum Beispiel über Bankeinlagen, oder indirekt, über Versicherungen, die das Geld ihrer Kunden in der Regel zu erheblichen Teilen in Staatsanleihen anlegen, von der Höhe der Zinsen und Renditen abhängig.

Diese Anlagestrategie war lange Zeit kein Problem. Denn sie brachte eine Verzinsung, die den realen Erhalt des angesparten Vermögens und sogar die Entnahme regelmäßiger Erträge, zum Beispiel als zusätzliches Alterseinkommen, ermöglichte. Bis zum Jahr 2008 zum Beispiel betrugen die Leitzinsen im Euroraum noch vier Prozent, Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit rentierten mit über vier Prozent.

Doch seit der Finanzkrise hat sich die Situation dramatisch verändert. Denn seitdem fahren die Notenbanken der Industrieländer eine extrem expansive Geldpolitik, mit der sie die Zinsen und Renditen am Kapitalmarkt niedrig zu halten. Damit wollen sie die Konjunktur, die infolge der Finanzkrise eingebrochen war, anschieben. Doch die Erholung verläuft auch heute, fünf Jahre später, noch sehr schleppend. Dazu kommen die immensen Schulden vor allem vieler Industriestaaten. Höhere Zinsen und Renditen würden deren Zinszahlungen erhöhen, was eine Entschuldung erschweren würde.

Drohender Kaufkraftverlust durch Inflation


Die Folge: Bei französischen Staatspapieren war die Verzinsung zuletzt im Jahr 1746 so niedrig wie heute. Zehnjährige Bundesanleihen bringen gerade mal 1,5 Prozent Rendite. Auf dem Sparbuch oder bei Tagesgeld bekommen Anleger sogar noch weniger. Nach Abzug von Inflation und Steuern bleibt davon nichts übrig. Noch schlimmer: Für Sparer, die vor allem in Staatsanleihen der Industriestaaten investiert sind oder ihr Geld in Bankeinlagen halten, kommt dies einer schleichenden Enteignung gleich. Das heißt, das für den Ruhestand angesparte Vermögen verliert real an Wert. Sparer erleiden einen Kaufkraftverlust, der über einen Zeitraum von 20 Jahren und bei einer jährlichen Inflationsrate von durchschnittlich nur 1,5 Prozent rasch auf über 20 Prozent anwachsen kann. Und substanzielle Zinserhöhungen sind aus den genannten Gründen auch in naher Zukunft kaum zu erwarten.

Aber es gibt gute Lösungsansätze für das Dilemma. Insbesondere geht es dabei darum, andere Anlageklassen, die im aktuellen Umfeld reale Erträge liefern, stärker zu berücksichtigen. Ertragsstärkere Anlagen wie Aktien oder höher verzinste Anleihen bergen allerdings auch ein größeres Verlustrisiko. Ein charmanter Weg, um höhere Erträge zu erzielen, ohne dabei Gefahr zu laufen, mit einem Engagement in solchen Anlageklassen Schiffbruch zu erleiden, sind so genannte Multi-Asset-Produkte. Deren grundsätzliche Idee: Der Manager kann, je nach den sich laufend verändernden Marktverhältnissen, zwischen mehreren Anlageklassen, zum Beispiel zwischen sicheren Staatsanleihen und ertragsstärkeren Aktien, wechseln.

Multi-Asset-Strategien sollten globale Chancen nutzen

Doch vor allem gibt es Multi-Asset-Fonds, die darauf ausgerichtet sind, regelmäßige und laufende reale Erträge oder Einkommen zu generieren. Sie nutzen dafür zum Beispiel dividendenstarke Aktien, im Vergleich zu Staatstiteln besser verzinste Unternehmens- oder Schwellenländeranleihen sowie weitere Strategien, um regelmäßige reale Einkommensströme zu erzielen. Wer sich für ein solches Produkt entscheidet, sollte sich auf drei Aspekte bei der Auswahl konzentrieren:

Das Fondsmanagement sollte eine möglichst globale Kompetenz haben. Das heißt, eine Multi-Asset-Strategie sollte Chancen in allen Regionen der Welt nutzen und das Vermögen entsprechend breit gestreut investieren.

Zum zweiten spielt Erfahrung bei diesen Strategien eine wichtige Rolle. Wie gut ein Multi-Asset-Produkt funktioniert, zeigt sich vor allem in verschiedenen Marktszenarien. Das Managementteam sollte deshalb über einen Zeitraum von zehn bis 15 aufeinanderfolgenden Jahren nachgewiesen haben, dass sich dessen grundlegende Strategie und Markteinschätzung bewährt hat.

Und drittens geht es für Anleger, die bislang vor allem auf Bankeinlagen gesetzt haben, auch darum, keine zu großen Risiken einzugehen. Sie sollten deshalb darauf achten, wie wirkungsvoll ein Multi-Asset-Fonds das Risiko in der Vergangenheit reduzieren konnte, also wie hoch die Wertschwankungen waren. Wer diese drei Punkte berücksichtigt, hat gute Chancen, mit einer Multi-Asset-Strategie als ertragsorientiertes Kerninvestment dem Ertragsdilemma erfolgreich zu entkommen.

Welche Möglichkeiten bieten Multi-Asset Lösungen? Mehr zum Thema auf blackrockinvestments.de

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