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Nach Börsencrash in China Flaute auf dem M&A-Markt?

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Tendenz weiterhin unklar Die Sorge im Hinblick auf Chinas Börsen und stagnierenden Wachstumsraten sowie die deutlich sichtbaren Verkaufswellen an den Aktienmärkten werden sich vermutlich negativ auf noch anstehende Börsengänge und M&A-Deals auswirken. Transaktionen, welche aktuell noch im Verhandlungsstadium und noch nicht veröffentlicht wurden, sind akut gefährdet. Da die Aktienkurse stark schwanken, könnten Transaktionen, bei denen der Gesamtpreis oder auch ein großer Teil davon in Aktien beglichen werden soll, jetzt besonders leicht platzen. Einige große Übernahmen auf Aktienbasis wurden im laufenden Jahr angekündigt oder vorgeschlagen, aber bislang noch nicht abgeschlossen. Der irische Pharmakonzern Shire zum Beispiel hat dem US-Konkurrenzunternehmen Baxalta eine Übernahme-Offerte von 30 Milliarden Dollar gemacht. Erst Anfang des Jahres kaufe Shire den amerikanischen Rivalen NPS auf. Mit dem Zukauf von Baxalta will Shire zum führenden Spezialist für Medikamente gegen seltene Krankheiten werden.   Royal Ahold, ein niederländischer Betreiber von Supermarktketten hat im Juni diesen Jahres zugestimmt, die belgische Delhaize Group, ebenfalls eine internationale Lebensmittelkette, für rund 9,32 Milliarden Euro in Aktien zu übernehmen. Zu einer abschließenden Fusion ist es bislang auch hier noch nicht gekommen, die Verhandlungen wurden verschoben. Fusion trotz Risiko – Das britische Beispiel Ladbroke/Gala Coral Doch es gibt auch Unternehmen, die sich von den Turbulenzen am Aktienmarkt nicht abschrecken lassen und weiterhin eine Fusion anstreben. Ende Juli beispielsweise wurde die Fusion der britischen Wettanbieter Ladbrokes und Gala Coral bekanntgegeben. Laut Sportwettentest.net wird das gemeinsame Unternehmen, das unter dem Namen Ladbrokes Coral fortgeführt wird, einen geschätzten Wert von circa 3,2 Milliarden Euro haben. Ladbrokes wird 51.75 Prozent Firmenanteile des neuen Unternehmens besitzen. Das Unternehmen galt schon vor der Fusion als der größte Buchmacher weltweit. Gemeinsam mit Gala Coral ist es dem Unternehmen nun möglich, den englischen Marktführer unter den Wettanbietern, das Unternehmen William Hill, von der Spitze abzulösen. Somit wird das neu geschaffenen Unternehmen mit mehr als 9000 Filialen fast die Hälfte aller Sportwetten-Shops im Vereinigten Königreich in der Hand halten. Offerten und Übernahmen sind in der Glücksspielbranche an der Tagesordnung. Erst im Februar ist ein großer Deal geplatzt: Der britische Buchmacher William Hill hatte 744 Millionen Pfund für den Konkurrenten 888 geboten – hier scheiterte die Übernahme am zu niedrigen Preisgebot. Ein Beispiel mit erfolgreichem Ausgang gab es im Juni 2014: Die Amaya Gaming Group hat laut folgender Seite die Rational Group, zu der Online-Pokerseiten wie PokerStars und Full Tilt Poker gehören, für 4,9 Milliarden Dollar übernommen. Daraus resultierend wurde William Hill zum weltweit größten Anbieter für Online Gaming.
Erfolgsaussichten für Mergers & Acquisitions Die Erfolge von M&A-Deals sind oft geringer als erwartet, da nicht selten zu hohe Kaufpreise bezahlt werden oder sich die erhofften Kostenersparnisse und Synergien auf Dauer nicht einstellen. Es gibt Studien, die den Misserfolg von M&As auf etwa zwei Drittel aller Transaktionen beziffern. Oft liegt es an der aufwendigen und kostspieligen Integration der Unternehmenskulturen. Auch die Koordinationskosten für beide Unternehmen sind nicht zu unterschätzen. Die möglichen Synergien werden meist sehr ambitioniert eingeschätzt, um die bezahlte Prämie (Differenz zwischen Kaufpreis und Marktwert) zu rechtfertigen.

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