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Nach den US-Wahlen Diese 4 Veränderungen erwarten die Märkte unter Präsident Trump

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2. Höhere Infrastruktur-Investitionen

Die zweite Überzeugung ist, dass die Infrastrukturausgaben steigen werden. Eine Sache, über die sich die beiden Hauptkandidaten einig waren, wenn auch nicht im selben Ausmaß. Dabei handelt es sich allerdings nicht um ein rein amerikanisches Phänomen: Infrastrukturausgaben war das Schlüsselwort des britischen Finanzministers Philip Hammond in seinem Haushaltszwischenbericht in diesem Herbst. Grund dafür ist, dass öffentliche Investitionen aufgrund einer Abkehr von keynesianischen Lösungen – und seit dem Jahr 2008 wegen knapper Haushaltsmittel – in den letzten 20 Jahren erheblich zurückgegangen sind. Man kann also davon ausgehen, dass die Regierung nun wieder Geld in Investitionen pumpen wird.

3. Zinsen werden steigen

Die dritte Überzeugung lautet, dass diese Ambitionen zumindest anfänglich mit höheren Haushaltsdefiziten, höheren Schulden und höheren Inflationserwartungen einhergehen werden. Die vor den Wahlen 2017 in Frankreich und Deutschland präsentierte Wirtschaftspolitik dürfte dieser Überzeugung folgen. Diese Aussicht legt nahe, dass die Zinsen nicht auf alle Ewigkeit eine deflationäre makroökonomische Prognose widerspiegeln können. Vor dem Hintergrund dieser veränderten Aussicht werden die Zinsen zwangsläufig steigen müssen.

4. Sanfter Übergang

Die vierte Überzeugung der Märkte ist gleichzeitig die umstrittenste: dass sich der Übergang reibungslos vollziehen wird. Mit anderen Worten, Steuersenkungen werden nicht die Angst vor finanzieller Instabilität schüren. Die nicht mehr aufzuhaltende Erhöhung der Zinssätze wird durch die Schwerfälligkeit der geldpolitischen Entscheidungen der Zentralbanken abgefedert werden. Protektionistische Versprechungen werden den Nutzen heimischer Konjunkturpakete nicht durch eine Beeinträchtigung des Welthandels zunichtemachen. Der zunehmender Nationalismus wird den politischen Risikoaufschlag nicht weiter in die Höhe treiben. Der Gegensatz zwischen populistischen Versprechen und einer Wirtschaftspolitik, die alles andere als sozial ist, wird nicht zu massiven Enttäuschungen führen.

Die ersten drei Überzeugungen verlangen von den Märkten, dass sie sich auf einen gewaltigen makroökonomischen Schub vorbereiten. Die vierte erfordert ein sehr hohes Maß an Wachsamkeit.

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