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Nach Facebook-Datenskandal Warum mehr Regulierung zu mehr Oligopolen führt

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4. Monopole im World Wide Web

Donald Trump nimmt nicht nur China und Zölle aufs Korn. Auch Amazon ist nicht vor ihm sicher. Auch hier gilt: Während viele Europäer auch bei diesem Thema glauben, Trump argumentiere nur polemisch, ist es auch hier bei genauerem Hinsehen doch anders.

Amazon ist ein Marktplatz, auf dem von Amazon unabhängige Unternehmen ihre Produkte anbieten und auch den Verkauf und die Bezahlung abwickeln können. Der Nebeneffekt ist, dass Amazon als Plattform ganz genau sieht, welche Produkte anderer Unternehmen auf der eigenen Plattform gut laufen. Kaum zu glauben, aber eine gängige Praxis von Amazon ist es, diese Produkte einfach auch herstellen zu lassen und dann selbst auf der Plattform in direkter Konkurrenz zu den Unternehmen anzubieten, die ursprünglich die Idee hatten.

Dass Trump nicht rein polemisch agiert, kann man daran erkennen, dass es zum Beispiel von der renommierten US-Universität Yale bereits ausführliche Studien zu diesem Thema gibt, die zur besten Sendezeit im US-Börsenfernsehen vorgestellt werden.

Innovationsrendite geht flöten

Das Problem ist klar: Die Innovationsrendite des Kleinunternehmers geht flöten. Amazon steckt sie zunächst noch ein, mit der Zeit leidet aber das ganze Modell, weil pfiffige Unternehmer sich das nicht gefallen lassen wollen. Die gehen dann auf einen anderen Marktplatz – wie hieß der noch gleich?

Wenn Amazon von den Wettbewerbsbehörden als Standard-Oil-Delivery-Corporation eingestuft wird, die unter anderem deshalb keine richtigen Gewinne ausweist, weil andere Märkte „erschlossen“ werden, ist klar was passiert. Siehe oben: Regulierung und Strukturveränderung. Ob das dann Jeff Bezos davon abhält, zu Rockefeller finanziell aufzuschließen, darf allerdings bezweifelt werden.

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