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Nach technischem Ausbruch Bundesanleihen stehen vor neuen Abwärtsrisiken

Das Reichstagsgebäude in Berlin: Der charttechnische Ausblick für deutsche Bundesanleihen wendet sich zum Negativen
Das Reichstagsgebäude in Berlin: Der charttechnische Ausblick für deutsche Bundesanleihen wendet sich zum Negativen | Foto: pixabay.com

Während die Märkte sich der neuen hawkishen EZB-Rethorik anpassen, stellt der signifikante Ausbruch vom Donnerstag einen Bruch der 10-jährigen Rendite über die Hochs der letzten 18 Monate bei 51 Basispunkten dar. Diese bearishe Chartentwicklung hat das Potential, einen schnellen Anstieg der Rendite in Richtung ihrer langfristen Durchschnittslinie bei 69 Basispunkten auszulösen.

Während die Entschlossenheit der Bund-Bären diese Woche gestärkt wurde, verbleibt der langfristige Trend strukturell bullish. Um dies zu ändern, müsste die Rendite sich mehr als verdoppeln, um Platz zu machen für die Vorstellung einer langfristigen Trendumkehr. Die Spitze des 2015er "Bund-Kollaps" bei 106 Basispunkten ist kritisch und nur eine Bewegung über dieses Niveau würde das mehrjährige Muster niedrigerer Hochs in der Rendite unterbrechen.

Noch vor diesem Niveau liegt die gleitende 200-Wochenlinie mit derzeit 69 Basispunkten, welche wiederholt den Boden eines Bund-Abverkaufs in den Jahren 2009, 2011 und 2014 darstellte und die als wichtiges Barometer für die Marktstimmung dienen wird.

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Weitere Zwischen-Widerstände für die 10-jährige Bundrendite werden bei 58 Basispunkten und 76 Basispunkten gesehen. Bei 58 Basispunkten verläuft das 61,8 Prozent Fibonacci-Retracement der Bundrally 2015-2016 und bei 76 Basispunkten das 76,4 Prozent Fibonacci-Level des jüngsten zweijährigen Renditerückgangs.

Beim Zinsunterschied zwischen zwei- und zehnjährigen Bundesanleihen könnte eine mittelfristige Basis im Spread womöglich bestätigt worden sein, während vergangene Woche die jüngste Spread-Ausweitung das bullishe Reversal-Muster gerade überhalb der langfristigen Durchschnitte bestätigte.

Renditen quer über Kern- und Peripherieanleihen in Europa stiegen deutlich, nachdem die Märkte sich weiter an die Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi anpassen. Seine Kommentare von vergangener Woche, dass deflationäre Kräfte in der Eurozone durch reflationäre ersetzt wurden, sorgen für eine breite Spekulation, dass die Zentralbank womöglich im Herbst eine Reduzierung der Anleihekäufe ankündigen könnte.

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