Nachhaltigkeit Deutsche Anleger meiden Rüstung und Gentechnik
Die wichtigsten Merkmale bei der Suche nach einem Nachhaltigkeitsfonds sind Ausschlusskriterien für Hersteller von Rüstungsgütern und gentechnisch veränderten Pflanzen. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Depots bei der European Bank for Financial Services (Ebase). Demnach liegen die Mittelzuflüsse der Fonds mit entsprechenden Regeln bei der Wahl der Aktien beziehungsweise Anleihen für das Fondsportfolio um 28 beziehungsweise 29 Prozent über den Abflüssen.
Das ist deutlich mehr als bei den fünf weiteren Nachhaltigkeitskriterien für Fonds: dem Tabu für Tierversuche beziehungsweise Atomenergie (jeweils 18 Prozent), dem Fokus auf umweltorientierte Branchen (7) beziehungsweise Erneuerbare Energien (3) und dem Anerkennen des so genannten United Nations Global Compact (4). Bei dieser im Jahr 2000 gestarteten Initiative verpflichten sich multinationale Unternehmen, die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Nachhaltige Geldanlagen mit Investmentfonds sind auf Wachstumskurs, beobachtet Rudolf Geyer. Hierbei handele es sich um eine langfristige Entwicklung, erklärt der Sprecher der Ebase-Geschäftsführung. „Nicht nur das Interesse bei den Kunden nimmt stetig zu, auch seitens des Gesetzgebers werden nachhaltige Anlagen zunehmend als Thema erachtet, dem mehr Bedeutung eingeräumt werden soll.“ Ein Beispiel sei die „High-Level Expert Group on Sustainable Finance“ der EU.
Ziel der Expertengruppe sei es, eine nachhaltige Firmenpolitik und Geschäftspraxis in Europa zu fördern. Wenn diesen Werten Vorrang vor kurzfristigen Profiten eingeräumt werde, dürfe ein zunehmender Kapitalfluss in nachhaltige Geldanlagen die Folge sein. Um langfristige Gefahren zu senken, die beispielsweise von Umweltdelikten ausgehen, können Kunden und Geschäftspartner der Ebase bei der Fondsauswahl unterschiedliche Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen.