LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in Grünes GeldLesedauer: 5 Minuten

Nachhaltigkeitsfonds Green Benefit: „Rekordinvestitionen in Solar“

Seite 2 / 2


Als die Fracking-Story aufkam, sanken die Kurse bei Solarunternehmen drastisch. Auch das Thema E-Mobile scheint nach wie vor eher von randständigem Interesse. Wie geht’s Ihres Erachtens jetzt weiter für die Erneuerbare-Energien-Branche?

Wiegel: Wir beobachten derzeit einen Solar- und Windboom 2.0. Während in den Jahren 2007 bis 2012 die Solar- und Windmärkte nur von wenigen Unternehmen und Ländern dominiert wurden, ist die Situation heute vollkommen anders. Die Überkapazitäten im Sektor wurden durch eine massiv anziehende globale Nachfrage aus über 70 Ländern abgebaut. Der politische Wille zugunsten von erneuerbaren Energien ist stark gestiegen. Nicht nur in Japan nach dem Fukushima Gau, sondern insbesondere in China, USA, dem Mittleren Osten, Indien und Lateinamerika. Außerdem sind die erneuerbaren Energien mittlerweile auch auf der Kostenseite mit anderen Energielieferanten konkurrenzfähig. Insbesondere die einfache, dezentrale Herstellung von Energie ist ein unschätzbarer Vorteil.

Gerade „Yieldco“-Strategien werden als Booster für die Solarbranche gehandelt. Warum?

Wiegel: Die Solar-Branche vollzieht seit einiger Zeit einen Strukturwandel. So entwickeln sich die zwanzig weltweit größten Solarhersteller von reinen Modulherstellern zu Energie-Versorgern. Yieldcos sind neu zu gründende Tochterunternehmen, mit denen das Projektgeschäft an die Börse gebracht wird. Die Unternehmen behalten die Solarparks, die sie vorher mit eigenen Modulen bestückt haben im Eigenbestand und erzielen durch langfristige Strom-Lieferverträge konstante und überdurchschnittlich hohe Cashflows. Deshalb erwarten wir bei solchen Unternehmen signifikante Wertsteigerungen der Aktienkurse.

Geben Sie ein Beispiel für Wachstumsunternehmen, in die Sie investieren?


Wiegel: SunEdison ist eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen im Energiesektor. Das Unternehmen wird vielfach als die „Cisco“ der Solarindustrie gefeiert. Tatsächlich erreichte die Kapazität an Solar- und Windstrom bei SunEdison aktuell insgesamt 7,5 Gigawatt. Dies ist ein hoher Anteil am Gesamtweltmarkt, da nach Studien 2015 im globalen Solarsektor etwa 55 Gigawatt neue Kapazität ans Netz gehen werden. Nachdem SunEdison bereits mit TerraForm Power ein Yielco erfolgreich an die Börse gebracht haben, ist nun ein weiteres Yieldco TerraForm Global mit hohen Investitionen in Lateinamerika, Asien und Südafrika geplant. SunEdison stellt aktuell unsere größte Position im Fonds dar.

Kommen auch deutsche Unternehmen infrage?

Wiegel: Durchaus. Wir finden auch hierzulande kleine, aber feine Wachstumsunternehmen. Die Manz AG stellt Maschinen für die Batterie- und Displayindustrie her und hat in der jüngsten Vergangenheit mehrere große Aufträge erhalten. Durch gezielte Zukäufe wie zuletzt bei der KLEO Halbleitertechnik GmbH können Kosteneinsparungen von 75 Prozent erzielt werden. Hier haben wir ein High-Tech Unternehmen, das unter anderem im potenzialstarken Batteriesektor bestens positioniert ist.

Wie sieht’s im Wassersektor aus?

Wiegel: Dort sind wir bei China Everbright investiert. Dieses Unternehmen bereitet jährlich über 22 Millionen Kubikmeter Wasser auf. Auch im Bereich Waste to Energy werden jährlich aus 7 Millionen Tonnen Abfall 2 Milliarden Kilowattstunden Strom. Hier wachsen Gewinne und Dividenden stetig durch die Betreuung von über 80 Projekten im Umweltbereich.

Welche Anlegerzielgruppen sprechen Sie an?

Wiegel:
Wir zählen institutionelle Anleger wie Stiftungen und Vermögensverwalter sowie Dachfonds zu unseren Kunden. Als Beimischung mit geringer Korrelation zu den Standardmärkten ist unsere Strategie bei diesen Zielgruppen gut geeignet. Ebenso für Privatanleger, die in das Thema Nachhaltigkeit über einen aktiv gemanagten, risikoadjustierten Fonds investieren möchten.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion