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Altersvorsorge „Optimierungsbedarf bei Renditevergleich zwischen Tarifen“

Michael Hauer ist Professor an der Hochschule Amberg-Weiden und Geschäftsführer beim IVFP
Michael Hauer ist Professor an der Hochschule Amberg-Weiden und Geschäftsführer beim IVFP

DAS INVESTMENT: Welche Entwicklungen gibt es bei Altersvorsorge-Produkten?

Michael Hauer: Ein sinnvolles Feature ist die zunehmende Möglichkeit, das Beitragsgarantieniveau beziehungsweise die Beitragsaufteilung in fondsgebundenen Produkten selbst bestimmen zu können. Dies gibt auch konservativen Kunden die Möglichkeit, zumindest einen Tick aktienorientierter für das Alter anzulegen. Weiter zweckmäßig sind Life-Cycle- oder Ablaufmanagementsysteme bei fondsgebundenen Produkten sowie investmentorientierte fondsgebundene Rentenphasen.

Viele Berater fordern noch mehr Transparenz und Flexibilität bei den Produkten.

Natürlich sollten Produkte angemessen transparent und flexibel sein. Die Anlagemechanismen können jedoch durchaus kompliziert und nicht für jeden verständlich sein. Allerdings können durch diese Mechanismen sehr gute Renditen erzielt werden. Damit Verbraucher die Renditechancen des Produkts realistisch abschätzen können, ist der Gesetzgeber mit den neuen Regeln beim Produktinformationsblatt einen ersten Schritt hin zu einem Standard für den Renditevergleich zwischen den Tarifen gegangen. Hier herrscht aber noch Optimierungsbedarf. Für sinnvolle Vergleiche von Altersvorsorgeprodukten reicht allein der quantitative Vergleichsaspekt nicht aus. Auch qualitative Kriterien sind hier wichtig. Rating-Urteile von renommierten Experten können Verbrauchern bei der Produktauswahl dabei unterstützen.

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Wie überzeugt man die garantieversessenen Deutschen, in der Altersvorsorge mehr auf den Kapitalmarkt zu setzen?

Mit Fakten. Der Monatsbeitrag für ein Endkapital zu Rentenbeginn halbiert sich zum Beispiel, sofern das Vorsorgeprodukt statt mit 2 Prozent jährlich mit 6 Prozent jährlich rentiert. Hohe Garantiezusagen machen es für viele Verbraucher schwierig oder nahezu unmöglich, mit bezahlbaren Altersvorsorgebeiträgen im Niedrigzinsumfeld vernünftige Ablaufleistungen und Rentenhöhen zu erwirtschaften, da zur Garantieerzeugung große Teile der Beiträge in defensive, sichere Anlagen mit geringen Renditechancen angelegt werden müssen.

Sollte der Gesetzgeber einschreiten, um das private Altersvorsorge-Level der Bevölkerung zu verbessern?

Unserer Ansicht nach reicht die Produktvielfalt aus, es sollte aber optimiert werden. So sind bei vielen als „fondsgebunden“ deklarierten Riester-Produkten aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase derzeit kaum Fondsquoten vorhanden. Eine Verbesserung zu stärker aktienorientierten Investments mit staatlich geförderten Altersvorsorge-Produkten wäre hier das Abschaffen oder zumindest das Verringern der gesetzlich vorgeschriebenen Bruttobeitragsgarantie bei Riester.

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