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Aktualisiert am 13.04.2015 - 16:03 Uhrin Aus der Fondsbranche: neue ProdukteLesedauer: 2 Minuten

Frank Huttel zur Bafin-Kontrolle der 34f-Berater „Prognosen sind fast unmöglich“

Martin Huttel
Martin Huttel
DAS INVESTMENT: Sind Sie für oder gegen die Kontrolle der 34f-Vermittler durch die Bafin und aus welchem Grund?

Frank Huttel: Prinzipiell sind wir für eine Kontrolle durch die Bafin. „Gleiches“ Geschäft sollte gleich reguliert und kontrolliert werden – egal ob Bankberater oder freier Vertrieb. Aktuell kann die Bafin aber nicht 40.000 Berater überwachen.

Können Sie die Argumente des anderen Lagers nachvollziehen?


Ja, teilweise schon. Die Gewerbeämter sind in der Überwachung der Versicherungsvermittler (§ 34d) geübt und somit bleibt die Kontrolle vieler Vermittler, die den 34d und 34f besitzen in einer Hand.

Ist Ihrer Ansicht nach die bisher vorgenommene Regulierung der Vermittler branchenweit (also auch von Versicherungsvermittlern, Honorarberater, Immobilienkreditvermittlern et cetera) ein Erfolg?

Hier muss man wohl mit jein antworten. Im Prinzip ist die Regulierung richtig, doch leider hat man einige handwerkliche Fehler begangen. Und ob es dem Kunden nutzt, der eigentlich geschützt werden soll, ist fraglich. Die Regulierung der Honorarberater ist in unseren Augen eine Totgeburt. In der Diskussion um Honorar oder Provision hat man den wichtigsten Aspekt – die Qualität – vergessen.

Welches ist die drängendste Frage im gesamten Regulierungskomplex der Finanzdienstleistungsbranche, die an erster Stelle gelöst werden müsste?


Wir sind der Auffassung, dass die Komplexität, besonders wenn es um Beratungsprotokolle geht, reduziert und wahrscheinlich vereinheitlicht werden muss. Der Kunde wird eher abgeschreckt, ein Geschäft zu tätigen. Das kann nicht der Sinn sein, wenn es um Altersvorsorge geht.

Glauben Sie, dass ein Regierungswechsel in Berlin oder die Evaluierung bestehender Richtlinien durch Brüssel zu signifikanten Änderungen in der Kontrolle der Finanzvermittler führen wird?

Ein Regierungswechsel ist eher unerheblich. Die Entscheidungen werden auf anderen Ebenen von Personen getroffen, die nicht nach Wahlen wechseln. Hier wird man sehen, wie man gewisse Vorgaben aus Brüssel in deutsches Recht umsetzt. Hier ist leider alles möglich und Prognosen sind fast unmöglich. Innerhalb von wenigen Tagen können Themen auf die Agenda kommen, die man für unmöglich hielt.

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