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Berufsunfähigkeit in der Bundesliga Was Fußballprofis für ihre Versicherungen zahlen

Beim Fußball werden immer wieder verletzte Profisportler aus dem Spiel genommen - manch einer für immer. Fotos: Getty Images
Beim Fußball werden immer wieder verletzte Profisportler aus dem Spiel genommen - manch einer für immer. Fotos: Getty Images
HSV-Keeper René Adler (30) hatte in seiner Karriere immer wieder mit langwierigen Verletzungen zu kämpfen. Infolge musste er eine WM absagen und in der Nationalmannschaft für Manuel Neuer (29) Platz machen. Bei Bayer Leverkusen wurde Adler durch Bernd Leno (23) ersetzt und beim HSV verlor er zwischenzeitlich seinen Stammplatz. Adlers wechselvolle Karriere zeigt exemplarisch, wie wichtig eine ausreichende Risikovorsorge für einen Fußballprofi ist. Denn pro Saison verletzt er sich im Durchschnitt zweimal. Davon ist eine Verletzung so schwer, dass sie ihn für längere Zeit außer Gefecht setzt. Teilweise zwingt sie ihn sogar dazu, seine Karriere zu beenden. Versicherungssummen bis zur zweistelligen Millionenhöhe Denn wenn der Spieler nicht privat vorgesorgt hat, stehen ihm gerade einmal 1.000 Euro im Monat von der Berufsgenossenschaft zu. Bei einer Sportinvaliditäts-Police aber gibt es zusätzliches Geld, wenn der Spieler seine Karriere vorzeitig beenden muss. Im Schnitt liegen die Versicherungssummen bei etwas über einer Million Euro. Die Spieler können die Policen nur für jeweils ein Jahr abschließen. Jedes Jahr müssen sie daher aufs Neue zur Gesundheitsprüfung. Der Versicherer hat das Recht, individuelle Ausschlüsse vom Versicherungsschutz festzulegen oder den Vertrag abzulehnen. Von diesem Recht machen die Versicherer aber nur in Ausnahmefällen Gebrauch. Saftige Prämien für Sportinvalidität und Krankentagegeld Etwa ein halbes Dutzend Assekuranzen, darunter die Ergo, die Talanx-Tochter Targo und die Rückversicherer Hannover Rück, bieten den Kickern hierzulande Versicherungen an, um das Risiko der Sportinvalidität abzusichern und nach sechs Wochen gesetzlicher Lohnfortzahlung ein Krankentagegeld zu erhalten.

Wie teuer dieser Schutz den Fußball-Millionären zu stehen kommt, haben wir im folgenden Ranking für zehn prominente und teilweise sehr verletzungsanfällige Bundesligaspieler dargestellt: Platz 10 von 10: Daniel Didavi (25)
Gesamtsumme pro Jahr: 98.000 Euro


Im Kopfballduell: Daniel Didavi (VfB Stuttgart, l.) und Rafinha beim Bundesligaspiel gegen den FC Bayern am 7. November in München. Foto: Getty Images

Würde Daniel Didavi mit 34 Jahren seine Fußballschuhe an den Nagel hängen, hätte er noch neun Jahre als Fußballprofi vor sich. Für eine Police gegen Sportinvalidität, die ihm im Versicherungsfall vier Jahresgehälter (8.000.000 Euro) auszahlt, müsste Didavi bis zur Rente insgesamt geschätzt 432.000 Euro (48.000 Euro pro Jahr) an Prämien zahlen. Eine Krankentagegeldversicherung, die ihm ab dem ersten Tag für maximal sechs Monate sein volles Gehalt zahlt, würde Didavi in den kommenden neun Jahren schätzungsweise 450.000 Euro (50.000 Euro pro Jahr) kosten. Die Gesamthöhe der Prämien bis zur Rente beträgt damit 882.000 Euro. Das macht pro Jahr 98.000 Euro.

Hinweis: Die hier zugrunde gelegten Jahresgehälter basieren auf unbestätigten Medienberichten und die mit ihnen hochgerechneten Versicherungskosten sind teilweise theoretischer Natur: Eventuell höhere Prämien aufgrund schwererer Vorverletzungen und Begrenzungen der Versicherungssummen (die im Bereich Sportinvalidität oft im niedrigen zweistelligen Millionenbereich liegen) sind nicht berücksichtigt. Bei der Kalkulation der Prämie für die Sportinvaliditätsversicherung verwendeten wir den Erfahrungswert von 0,6 Prozent der Versicherungssumme, die aus dem durchschnittlich vierfachen Jahresgehalt und der Zahl der Jahre bis zum Karriereende mit etwa 34 Jahren berechnet wird. Die durchschnittlich noch verbleibende Zeit im Profifußball ging auch in die Kalkulation der Gesamtkosten für die Krankentagegeld-Police ein. Ihre jährlichen Kosten betragen für Spieler, die noch keine schwereren Verletzungen hatten, erfahrungsgemäß ungefähr 5 Prozent eines halben Jahresgehalts.

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