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Christoph Bruns: "Fondsmanager sollten die Bibel und Goethes Faust lesen"

Christoph Bruns, Loys
Christoph Bruns, Loys
1. Ihre erste prägende Erfahrung zum Thema Geld?

Hart verdient beim Walzen von Tennisplätzen und Bespannen von Tennisschlägern.

2. Wie haben Sie Ihr Studium finanziert?

Meine Eltern haben sowohl Studien als auch Promotionszeit finanziert.

3. Haben Sie ein berufliches Vorbild?

Nein. Ich orientiere mich nicht an Personen, sondern an Prinzipien der Vernunft.

4. Das unsinnigste Börsen-Bonmot, das Ihnen je untergekommen ist?

Der Markt hat immer Recht.

5. Welches Buch sollte jeder Fondsmanager gelesen haben?

Am besten wäre die Bibel, gefolgt von Goethes Faust. Aber meine heimliche Liebe ist Kleists Novelle Michael Kohlhaas. Auf diese Weise vermeiden Fondsmanager Fachidiotentum.

6. Wie motivieren Sie sich, wenn Sie mit Ihrem Fonds einmal hinter der
Konkurrenz zurückbleiben?


Als Mitinvestor und Unternehmer bedarf ich keiner zusätzlichen Motivation.

7. Und die Belohnung, wenn Sie alle anderen abgehängt haben?

Dann belohnen mich die Anleger mit Zuflüssen, die ja ein untrügliches Zeichen für ansprechende Wertentwicklungen sind.

8. Worauf sind Sie stolz?

Auf den Ausbau von Loys zu einem Aktienmanager der Spitzenklasse.

9. Worüber haben Sie sich in jüngster Zeit so richtig geärgert?

Über die politisch-mediale Hysterie beim Thema Energiepolitik in Deutschland und den drohenden Abstieg von Borussia Mönchengladbach.

10. Und wem würden Sie gern einmal gehörig die Meinung sagen?

US-Notenbank-Chef Ben Bernanke wegen seiner unverfrorenen Bankenrettungen und Gelddruck-Orgien.

11. Was sammeln Sie?

Renditeprozente für die Loys-Anleger.

12. Das bislang letzte Produkt, das Sie bei Ebay ersteigert haben?

Die Räuber von Friedrich Schiller als Hörbuch.

13. Facebook ist …

… für mich völlig entbehrlich.

14. Ihre liebste TV-Serie?

Ich schaue kein Fernsehen, höre jedoch häufig Radio.

15. Und wo schalten Sie sofort ab?

Wenn Lena Meyer-Landrut Deutschlands Liedtradition mit englischssprachigem Gejaule vertritt.

16. Was weckt eher Ihre Leidenschaft – Fußball oder Rockmusik?

Inzwischen Musik, wobei ich mehr der Klassik zugetan bin.

17. Welches Konzert haben Sie jüngst besucht?

Zuletzt war ich bei Jo-Jo Ma in Chicagos Orchestra Hall. Dort wurde Bach gespielt.

18. Welche modische Sünde lassen Sie sich selbst und anderen am ehesten durchgehen?

Dreitagebart bei Männern und bei Damen ein zu weit ausgeschnittenes
Dekolleté.

19. Wein oder Bier zum Essen?

Wein, womit ich mich der romanischen Linie der Kulinaristen zurechne.

20. Auf welchen Luxusartikel würden Sie nur ungern verzichten?

Bordeaux-Wein.

21. Welches Hilfsprojekt haben Sie jüngst finanziell unterstützt?

Die Suppenküche und Wärmestube meiner Kirche in Chicago.

22. Wo wollen Sie leben, wenn Sie einmal nicht mehr Fondsmanager
sind?


Auf der Burg Hülshoff bei Münster.

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Christoph Bruns Der 44jährige Westfale studiert in seiner Heimatstadt Münster Betriebswirtschaftslehre und geht Ende 1994 zu Union Investment. Dort modelt er den zuvor chronisch schwach performenden Uniglobal zu einem der erfolgreichsten internationalen Aktienfonds um und steigt bereits zwei Jahre später zum Leiter des Aktien-Teams auf. Der Liebe wegen unterbricht er im Frühjahr 2002 seine Karriere und zieht als Privatinvestor nach Chicago, wo er mit seiner Familie noch heute lebt. Anfang 2005 wird Bruns Teilhaber der Oldenburger Investment-Boutique Loys und betreut seither den value- orientierten Loys Global und den Hedgefonds Loys Global MH.

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