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Eckhard Sauren: „Viele Berater wurschteln nur rum“

Eckhard Sauren
Eckhard Sauren
Aperitif: Eine Essenz der Holunderblüte wird mit Ginger Ale aufgegossen. Das schmeckt sehr frisch und sommerlich. Eine große Flasche Wasser.

DAS INVESTMENT.com: Essen Sie lieber etwas Feines oder als Kölner ruhig schön rustikal?

Eckhard Sauren: Ich mag beides. Immer nach Lust und Laune. Köln hat eine fantastische Auswahl. Es gibt feine Bistros, etwa den „Hasen“, gute Italiener und nette Brauhäuser.

DAS INVESTMENT.com: Wie gefällt es Ihnen hier?

Sauren: Sieht sehr nett aus. Etwas feiner.

DAS INVESTMENT.com: Deutsche Anleger, gerade die großen institutionellen Adressen, Pensionskassen und Versicherungen, schwören ja auf Hausmannskost. Staatsanleihen aus der Eurozone laufen jedoch Gefahr, etwas schwer im Magen zu liegen. Schwellenländer werden stets gemieden. Können Sie helfen?

Sauren: Ich fürchte nicht. Es ist doch auch abenteuerlich, dass für Staatsanleihen der Eurozone, also auch für griechische Papiere, kein Risikokapital hinterlegt werden muss. Für einen Absolute Return Fonds müssen 30 Prozent zurückgehalten werden. Es gibt durchaus Bewegung bei einzelnen Portfoliomanagern in Versicherungen, die erkannt haben, dass eine traditionelle Ausrichtung auf Staatspapiere grundlegend überdacht werden muss. Leider tun sich die Entscheidungsgremien in den Institutionen schwer neue Wege zu beschreiten.

DAS INVESTMENT.com: Gleichwohl weiß jeder, dass künftiges Wachstum primär in den Schwellenländern stattfindet.

Sauren: Ja, Theorie und Praxis klaffen arg auseinander. Eine Erkenntnis, die leider so neu auch nicht ist.      

DAS INVESTMENT.com: Sind semi-institutionelle Adressen, etwa Family Offices, besser aufgestellt?

Sauren: Mitunter ja. Die Vermögensaufteilung von Family Offices ist deutlich diversifizierter und trägt auch den strukturellen Veränderungen der Weltwirtschaft Rechnung. Was mir in diesem Bereich manchmal auffällt ist, wie gering der Kenntnisstand der Unternehmer und Familien im Finanzbereich ist. Gut, dass die anständige Berater an ihrer Seite haben.

DAS INVESTMENT: Wie beurteilen Sie die Beraterleistung eines durchschnittlichen Anlegers im Hinblick auf die Schwellenländer?

Sauren: Viele Berater wurschteln rum. Die wählen Bric-Fonds für den Aktienteil, etwas Hasenstab für Schwellenländer-Renten. Eine strategische Vermögensaufteilung ist da teilweise nicht wirklich zu erkennen. Daran sind aber mitunter auch die Anleger selber schuld. Sie verbinden die Schwellenländer nur mit einer flotten Rendite und sind gierig. Jegliche Risikoabneigungen, die sie sonst gegenüber Aktieninvestments haben, werden über Bord geworfen. Hier ist noch sehr viel Aufklärung zu leisten und das ist auch ein Grund, weshalb wir den Sauren Emerging Markets Balanced (WKN: A1H6AE) aufgelegt haben. Schwellenländer und Vermögensverwaltung sind kein Widerspruch sondern eine treffliche Einheit.
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