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Aktualisiert am 27.01.2012 - 13:35 Uhrin FondsLesedauer: 4 Minuten

Crashtest: Die besten Schwellenländer-Fonds

Die Aluminium-Raffinierie Alunorte im brasilianischen <br> Barcarena gehört zum Bergaukonzern Vale. Über die Aktie <br> haben die Schwellenländer-Fondsmanager unterschiedliche <br> Meinungen, Foto: Getty Images
Die Aluminium-Raffinierie Alunorte im brasilianischen
Barcarena gehört zum Bergaukonzern Vale. Über die Aktie
haben die Schwellenländer-Fondsmanager unterschiedliche
Meinungen, Foto: Getty Images
Schreckensmeldungen und ihre Auswirkungen auf die Börse lassen Rajiv Jain kalt. „Im Jahr 2011 zählten Brasilien und Indien zu den Schwellenmärkten mit der schlechtesten Wertentwicklung“, sagt der Manager des Aktienfonds Vontobel Emerging Markets Equity.

Das hielt ihn aber nicht davon ab, fast die Hälfte des Fondsvermögens in Unternehmen aus diesen beiden Ländern zu stecken. „Aktien sind keine BIP-Futures“, erklärt Jain. Makroökonomische Daten interessieren den überzeugten Stockpicker kaum.

Für ihn zählt, wie stabil sich die Erträge über den gesamten Konjunkturzyklus entwickeln. Nur wenn ein Unternehmen eine hohe Rendite im Verhältnis zum Eigenkapital (Return on Equity) sowie eine geringe Fremdverschuldung aufweist, hat es eine Chance, ins Portfolio zu kommen. Dann ist Jain auch bereit, einen angemessenen Preis für die Aktie zu zahlen.

Denn der Vontobel- Manager sieht sich nicht als Schnäppchenjäger. Sich bei den Anlageentscheidungen auf kurzfristige Bewertungen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis zu fokussieren sei wie in einem Rennen über zehn Kilometer den Gewinner bereits nach 500 Metern ermitteln zu wollen, sagt er.

Zu den Favoriten in Jains defensiv ausgerichtetem Portfolio zählen unter anderem der Getränkehersteller Ambev und die Tabakfirma Souza Cruz aus Brasilien. Von den brasilianischen Index-Schwergewichten – dem Bergbauunternehmen Vale und dem Mineralölkonzern Petrobras – hält der Manager hingegen nicht viel.

Ganz anders sein Konkurrent Devan Kaloo, der auf große Konzerne setzt. Die von Jain verschmähten Vale und Petrobras gehören zu den zehn größten Positionen im von Kaloo verwalteten Aberdeen Global Emerging Markets Equity.

Bei der geografischen Portfolioaufteilung liegen beide Manager hingegen wieder nahe beisammen: Auch im Portfolio des Aberdeen-Fonds sind Brasilien und Indien mit 17 beziehungsweise 13 Prozent stärker vertreten als im Vergleichsindex.

Preis spielt eine Rolle

Bei der Einzeltitelauswahl schaut Kaloo sehr genau auf den Preis. Eine Aktie gilt für ihn als attraktiv, wenn sie anhand von Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis besser abschneidet als Konkurrenzpapiere. Auf Qualität achtet Kaloo trotzdem: Von den Unternehmen, deren Papiere ins Portfolio kommen, erwartet er eine klare Strategie und eine erfahrene Geschäftsführung. Darüber hinaus sind dem Manager Gewinntransparenz und eine gesunde Bilanz wichtig.

Dass beide Ansätze funktionieren, zeigt der jüngste Crashtest von DER FONDS. Das Schwester-Magazin von DAS INVESTMENT testete 89 Schwellenländer- Aktienfonds in puncto Performance, Stresstest und Rating.

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