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Fondsboutiquen und Unternehmertum: Erfolgsrezept versus „Starrsinn“

Markus Hill
Markus Hill
„Ich weiss nur, dass es anders werden muss, damit es besser wird“ (Thorsten Schröter). Wandel ist Bestandteil und Motor auch der Asset Management-Industrie.

Man sollte meinen, dass im Bereich der eigentümergeführten Vermögensverwalter mit eigenen Fonds (Fondsboutiquen) diese Philosophie mit Dynamik gelebt wird. „Hidden Champions“, „Vermögensverwaltende Ansätze“ und die Vorteile der Spezialisierung werden in diesem Zusammenhang oft angeführt.

Richtig ist, dass es viele exzellente Vermögensverwalter gibt, die im Private Label Fonds-Bereich aktiv sind. Vermisst wird in der Diskussion häufig der Aspekt, dass es auch eine große Anzahl von mittelmäßigen bis „unterdurchschnittlich guten“ Managern gibt. In der Wahrnehmung bei Privatkunden und Institutionellen spielen diese Adressen eine untergeordnete Rolle.

Geschäftszyklus und Fondsauflage

Viele klassische Vermögensverwalter durchlaufen oft die Stationen von Einzelwertpapierberatung zur sogenannten standardisierten Vermögensverwaltung. Oft schließt sich gleichzeitig oder kurz darauf folgend die Fondsvermögensverwaltung, der eigene Fonds beziehungsweise der Dachfonds an.

Viele Vermögensverwalter haben diese Stufen, unabhängig von der Reihenfolge, durchlaufen. Viele Kapitalanlagegesellschaften wie Universal Investment, IP Concept, AmpegaGerling und andere haben in der Vergangenheit mit diesem Kundensegment Fonds aufgelegt oder legen diese derzeit auf.

Sonderfaktoren wie der Fondsauflage-„Hype“ durch die Einführung der Abgeltungssteuer spielten auch eine Rolle in diesem Geschäftszyklus und haben zusätzlich dazu beigetragen, dass viele Vermögensverwalter heute Fonds betreuen, die diese und ihre Kunden nicht nachhaltig erfreuen.

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