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Tapering-Prozess China verkauft US-Staatsanleihen

Die Volksrepublik hielt Ende Dezember noch 1,27 Billionen Dollar an US-Treasuries, wie sich aus Daten ergibt, die das amerikanische Finanzministerium am Dienstag veröffentlichte. Das waren 47,8 Milliarden Dollar, oder 3,6 Prozent, weniger als zu Beginn des Monats.

Einen stärkeren Abbau der Position hat es seit Dezember 2011 nicht mehr gegeben. Insgesamt hielten internationale Investoren Ende Dezember US-Staatsanleihen im Rekordvolumen von 5,79 Billionen Dollar. Die Summe liegt um 78 Milliarden Dollar, oder 1,4 Prozent, über dem Wert zu Monatsanfang.

Die Rendite 10-jähriger Treasuries stieg im Dezember auf drei Prozent, und damit den höchsten Stand seit Juli 2011, nachdem Vertreter der US-Notenbank Pläne zur Drosselung der Liquiditätszufuhr ankündigten.

Die Aussicht auf dieses so genannte Tapering drückte die Kurse der Anleihen 2013 um 3,4 Prozent. Das war, aufs Jahr gesehen, der erste Kursverlust der Papiere seit dem Rekordminus von 3,7 Prozent im Jahr 2009, wie der Bank of America Merrill Lynch US Treasury Index zeigt.

“Die Verkäufe der Chinesen deuten darauf hin, dass Notenbanken zögern, langfristige Risiken einzugehen, nachdem sich die Federal Reserve jetzt eindeutig im Tapering-Prozess befindet”, sagte Aaron Kohli, Zinsstratege bei BNP Paribas in New York.

BNP ist einer der 22 Primärhändler, die mit der Fed handeln. “Wenn China in den nächsten ein, zwei Monaten weiter verkauft, wird sich die bange Frage, wer dem Land seine Bonds abkaufen soll, noch dringlicher stellen.”

Ausländische Investoren hielten Ende 2013 rund 48,8 Prozent der handelbaren ausstehenden US-Staatsanleihen im Gesamtvolumen von 11,9 Billionen Dollar. Insgesamt stiegen die ausländischen Bestände an Treasuries 2013 um 221,1 Milliarden Dollar, oder vier Prozent. Das war der geringste Anstieg seit 2006.

China will “seine Abhängigkeit von Treasuries abbauen”, sagte Louis Kuijs, leitender China-Ökonom bei der Royal Bank of Scotland Group, am frühen Mittwoch auf Bloomberg Television. “Das fällt ihnen nicht leicht, denn die USA sind nach wie vor bei weitem der liquideste Markt und es ist keineswegs einfach, Anlagemöglichkeiten für die vielen Milliarden Dollar zu finden, auf die sich die chinesischen Devisenreserven belaufen.”

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