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Erholung in Europa Krisenende nutzen und erfolgreich investieren

Tawhid Ali, Investmentchef europäische Aktien, und Jorgen Kjaersgaard, Leiter des europäischen Kreditmanagements, beide AB
Tawhid Ali, Investmentchef europäische Aktien, und Jorgen Kjaersgaard, Leiter des europäischen Kreditmanagements, beide AB
Europa scheint sich zu erholen. Wer jetzt erfolgreich investieren will, muss nach Meinung von Tawhid Ali, Investmentchef europäische Aktien, und Jorgen Kjaersgaard, Leiter des europäischen Kreditmanagements, beide AB, einen einzelwertorientierten Ansatz wählen, um durch die gezielte Auswahl von Aktien und Anleihen Fehlbewertungen zu nutzen.

In der Euroraumkrise scheint das Schlimmste überwunden zu sein. Nachdem die Länder mit den größten Problemen im letzten Jahr nun der Rezession entkommen sind, sehen wir jetzt eine Erholung.

Nach unseren Prognosen dürfte die Euroraum-Wirtschaft in diesem Jahr um 1,3 Prozent wachsen. Die Indikatoren für die Industrie sind gestiegen, die Arbeitslosigkeit beginnt zu sinken und der Geschäftsklimaindex liegt über seinem langfristigen Durchschnitt.

Natürlich gibt es noch immer Risiken. Frankreich und Italien schwächeln, der Euro könnte stark aufgewertet werden, und nach wie vor besteht die Möglichkeit einer Deflation. Alles in allem denken wir aber, dass Europa nach der Rezession und der Krise jetzt wieder ein leichtes Wachstum und Stabilität verspricht. Wie können Anleger mit unterschiedlichen Risikoprofilen in diesem noch immer nicht einfachen Umfeld erfolgreich investieren?

Von der Krise zur Stabilität


Unserer Meinung nach sollte man dazu drei Komponenten beachten: Erstens die Fehlbewertungen erkennen, die durch die Krise entstanden sind und immer noch fortbestehen. Diese könnten zugleich Chancen bieten.

Zweitens sowohl Aktien als auch Anleihen in Betracht ziehen. Drittens die Einzelwerte sehr sorgfältig auswählen, um Unternehmen zu meiden, die noch immer unter den Folgen der Krise leiden.

Europas Unternehmen sind heute in einer erheblich besseren Verfassung als vor der Krise. 2013 verfügten sie über etwa 815 Milliarden Euro in Cash, 47 Prozent mehr als noch 2007 (Quelle: J.P. Morgan).

Im gleichen Zeitraum sind die Verschuldungsgrade deutlich gefallen. Dabei ist die Rentabilität noch immer niedrig: Die Eigenkapitalrendite liegt deutlich unter ihrem langfristigen Durchschnitt.

Die Gewinne europäischer Unternehmen haben offenbar noch viel Potenzial, das bislang von den Märkten unzureichend honoriert wird, so dass auch die Kurse noch steigen können.

Unterdessen sind die auf dem Höhepunkt der Krise extrem hohen Korrelationen weiter gefallen. Aktien bewegen sich also nicht mehr im Gleichlauf und spiegeln auch nicht mehr die schlimmsten Konjunkturängste der Marktteilnehmer wider.

In diesem Umfeld ist es unserer Meinung nach am besten, sich auf Einzelwertstrategien zu konzentrieren. Mit intensiver fundamentaler Analyse lassen sich Unternehmen finden, die bislang noch von den Märkten übersehen wurden, deren Gewinne aber langfristig stark wachsen können. Eine Investition dürfte sich dann mit der Zeit auszahlen.
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