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Georg Graf von Wallwitz zum Schweizer Franken „Von Schweizer Nebenwerten zunächst die Finger lassen“

Georg Graf von Wallwitz
Georg Graf von Wallwitz
DAS INVESTMENT.com: Was erwarten Sie kurz- bis mittelfristig für den Schweizer Franken?

Georg Graf von Wallwitz: Wie es kurzfristig weitergeht, kann man nur raten. Die wirtschaftlichen Verhältnisse sind für viele Schweizer Firmen völlig aus den Fugen geraten. Die Schweiz ist als Investitionsstandort nun erheblich weniger attraktiv und sie wird in eine Rezession geraten. Das sollte für Abflüsse aus dem Franken sorgen. Andererseits ist der Franken als Fluchtwährung nach wie vor die erste Wahl in Europa, und das macht ihn für Finanzinvestoren attraktiv. Wo zwischen diesen gegenläufigen Tendenzen sich ein Gleichgewichtspreis bildet, ist sehr unsicher. Meine Vermutung: bei der Parität zwischen Franken und Euro.

Welche Entwicklung sehen Sie für Rohstoffe wie Gold und Öl?


Trends bei Rohstoffen dauern immer länger, als man denkt. Gold ist in einem Aufwärtstrend und Öl in einem Abwärtstrend. Bei beiden Trends würde ich davon ausgehen, dass sie noch bis zum Sommer intakt bleiben.

Wie sieht Ihre Einschätzung für das Verhältnis von Euro zu Dollar aus?

Für Währungen gilt dasselbe wie für Rohstoffe: Die Trends sind lang und kräftig und schießen oft über einen durch Fundamentaldaten gerechtfertigten Preis hinaus. Beim Dollar würde es mich nicht wundern, wenn er innerhalb von zwei Jahren auf Parität zum Euro steigen würde.

Was bedeutet die Franken-Aufwertung für Anleger?

Die großen Schweizer Unternehmen wie Nestlé oder Roche sind nicht sehr stark von den Schwankungen der Währung abhängig, da sie überall auf der Welt produzieren. Ihnen tut die Abwertung des Franken nicht besonders weh. Aber die Unternehmen, die in der Schweiz produzieren und ins Ausland verkaufen, haben ein echtes Problem. Sie produzieren nun viel zu teuer. Dort werden die Gewinne massiv einbrechen. Von Schweizer Nebenwerten würde ich daher generell zunächst einmal die Finger lassen.

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